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 Jüdische mystik erklärt

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Lucky77

Lucky77


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Ort : Hyperborea

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BeitragThema: Jüdische mystik erklärt   Jüdische mystik erklärt EmptyDo Nov 15, 2012 9:22 pm

Im Judentum hat die Mystik besonders in der Kabbala
eine breite Tradition. Die Befreiung des göttlichen Urlichts aus der
‚Umhüllung’ der 'Buchstaben der Schöpfung' (vgl. 2 Kor 3,14f) ist das
zentrale Anliegen der Kabbala.
Nach der kabbalistischen Überlieferung gibt es eine enge Beziehung
zwischen der Wiederherstellung des Menschen in seiner ursprünglichen
Geistnatur, die sich in der Gottesschau (contemplatio) erfüllt,
und der Wiederherstellung der Bibel als Wort Gottes in seinem
ursprünglichen (oder messianischen) Verständnis. Mit dem Kommen des Messias und seiner Zeit wird der ursprüngliche mystische Sinn der Tora
universell verstehbar und zugleich zieht der Mensch wieder das
‚Lichtkleid’ der göttlichen Herrlichkeit an, das mit der Vertreibung aus
dem Garten in Eden durch ein „Tierfell“ (Gen 3,21) eingetauscht wurde.[13]

Die Mystik des tieferen Verstehens der Tora sei keine Sache des eigenen Willens oder der Willkür und Beliebigkeit, sondern Geschenk des jüdischen Messias,
als „König des achten Tages“, und seiner messianischen Zeit mit der
Auferstehung der Toten und universellem Tora-Verständnisses am ‚achten
Tag’ (Jüngster Tag) zusammengehört.[14] Die Auferstehung von den Toten
in der messianischen Zeit als Neuschöpfung übersteigt die
7-Tage-Schöpfung und den Schabbat als 7. Tag, der in der jüdischen
Schabbat-Mystik als Symbol für Gottes Gegenwart in der Welt (Schechina)
als „Königin Schabbat“ und „Braut“ verehrt wird. Die Schechina gilt als
das ‚Ewig-Weibliche‘, doch wird sie auch unter männlichen Namen
genannt, nämlich „wenn im Status der heiligen unio das Weibliche
als im Männlichen enthalten und aufgehoben betrachtet wird und dann
unter dem Symbol des Männlichen selber erscheinen kann, da in diesem
Stand keinerlei Scheidung zwischen ihnen mehr statthat“.[15] Wird zwischen dem Männlichen und Weiblichen unterschieden,
dann wird das Männliche als die ‚obere‘ Schechina oder als ‚König‘
betrachtet, das Weibliche hingegen als die ‚untere‘ Schechina oder als
‚Königreich‘, das heißt als im corpus der Gemeinde Israel symbolisch vorgestellte Königsherrschaft Gottes in der Welt (im kabbalistischen Sephiroth-Baum die 10. Sephira Malchut).
Auf diese ‚untere’ Schechina werden alle eindeutig weiblichen Symbole
etwa aus der alttestamentlichen Weisheitsliteratur oder dem Hohenlied
der Liebe übertragen: „Nacht, Mond, Erde, Trockenes, Brachjahr, Tor –
das sind nur einige der beliebtesten Bezeichnungen, unter denen von ihr
gesprochen wird. Als Garten, in dem alle Pflanzungen wachsen; als
Brunnen, der sich vom Quellwasser füllt, und als Meer, in das die Flüsse
strömen; als Schrein und Tresor, in dem die Schätze des Lebens und alle
Mysterien der Tora aufbewahrt sind, ist sie, wie in hundert ähnlichen
Allegorien, als das Rezeptakel aller Potenzen dargestellt, die sich in
ihr nun zu ihrer positiven Gestalt verbinden – freilich nur, wenn sie in
die Schechina eintreten.“[16]

Wie der Schabbat als Zeichen der Gegenwart Gottes (Ex 31,17)
der Schöpfung ihre innere Sinnstruktur gibt, so fällt das Halten des
Schabbats mit dem Halten der Tora als Sinnstruktur des Menschen in eins:
„Wer immer den Šabbat hält, erfüllt die ganze Thora“ (Rabbi Simon ben
Jochai). Der Schabbat als 7. Tag aber ist schon ‚Vorgeschmack der
kommenden Welt’ des jenseitigen 8. Tages der Einheit oder der Ewigkeit.[17]

Das mystische ‚Erleben des Ewigen hier‘ ist auch das Ziel der
beschaulichen Betrachtung der Tora. Wer in das tiefere, mystische
Schriftverständnis als „Geheimnis des Glaubens“ eingeweiht werden
möchte, der muss darum so werben, wie ein liebender Bräutigam um seine
geliebte Braut wirbt. Denn die Tora offenbart sich nach einer berühmten
Parabel des Buches Zohar „nur dem, der sie liebt. Die Tora weiß, dass jener Mystiker (Chakim libba,
wörtlich: der Herzensweisheit hat) täglich das Tor ihres Hauses
umkreist. Was tut sie? Sie enthüllt ihm ihr Antlitz aus ihrem
verborgenen Palast und winkt ihm zu und kehrt sofort an ihren Ort zurück
und verbirgt sich. Alle, die dort sind, sehen es nicht und wissen es
nicht, nur er allein, und sein Inneres, sein Herz und seine Seele gehen
nach ihr aus. Und daher auch ist die Tora offenbar und verborgen und
geht in Liebe zu ihrem Geliebten und erweckt die Liebe bei ihm. Komm und
sieh, so ist der Weg der Tora.“[18] Noch der jüdische Religionsphilosoph, Mystiker und Rabbiner des Konservativen Judentums Abraham Joshua Heschel (1907–1972), vor seiner Emigration in die USA kurzzeitig Nachfolger von Martin Buber am Jüdischen Lehrhaus in Frankfurt am Main, beklagte in seinem Aufsatz Der einzelne Jude und seine Pflichten (1957), dass in der jüdischen Tradition der mystische Geist diskreditiert worden sei[19]

Nennenswerte Vertreter und Quellen sind

  • Jochanan ben Sakkai (1. Jh. n.)
  • Rabbi Akiba und sein Schüler Schimon ben Jochai
  • das Buch Jezira (3.-6. Jh. n.)
  • Abulafia (1240-1292)
  • Gikatilla (1248-1325?)
  • der Sohar (Ende 13. Jh.), die wohl bedeutendste kabbalistische Schrift
  • Isaak Luria (1534-1572)
  • Gershom Scholem
  • Friedrich Weinreb
  • Quelle: wikipedia
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