In der buddhistischen Mystik, die insbesondere in den Strömungen des Mahayana
verbreitet ist, geht es wie in allen buddhistischen Schulen nicht um
direkte Erfahrung eines göttlichen Wesens. Die Natur des Geistes wird
als nicht-dual verstanden. Dies ist jedoch in der Regel nicht bewusst
und wird durch das Anhaften am Ich verschleiert. Aus dieser grundlegenden Unwissenheit entsteht die Vorstellung eines unabhängig von anderen Phänomenen existierenden Ichs. Damit geht das Auftreten der Geistesgifte Verwirrung/Unwissenheit, Hass, Gier, Neid und Stolz einher, die Ursachen allen Leidens.
Ziel ist es, die Geistesgifte in ursprüngliche Weisheit umzuwandeln,
die Ich-Vorstellung aufzulösen und die den unerleuchteten Wesen eigene
Aufspaltung der Phänomene in Subjekt und Objekt zu überwinden. Die den
fühlenden Wesen innewohnende, bis dahin verschleierte Buddha-Natur wird als immer schon zugrunde liegend erkannt. Wer dies erreicht, wird erleuchtet oder schlicht Buddha genannt. Praktiken wie Meditation, Gebet, Opferdarbringungen, verschiedene Yogas und spezielle tantrische Techniken sollen dies ermöglichen.
Siehe auch: Tathata und Dzogchen
Quelle: Wikipedia