Wichtige Vertreter der islamischen Mystik sind Yunus Emre und Dschalal ad-Din ar-Rumi. Im Islam gibt es in Orden organisierte Strömungen, die als (sufiyya) bezeichnet werden – ein Ausdruck, der mit dem Ausdruck tasawwuf
in Verbindung steht. Beide Ausdrücke werden bisweilen mit „Mystik“
wiedergeben, weil es in diesem institutionellen Kontext ähnliche Lehren
und Praktiken gibt, wie sie im westlichen Kulturraum oft mit dem
Terminus „Mystik“ verbunden werden.
Nach einer Überlieferung (Hadith) des Propheten Mohammed
sagt Gott den Menschen: „Es gibt siebzig [oder siebenhundert oder
siebentausend] Schleier zwischen euch und Mir, aber keinen zwischen Mir
und euch.“ Dieser – in unterschiedlichem Wortlaut überlieferte –
Ausspruch wird von Al-Ghazali[11] und Ibn Arabi rezipiert. Letzterer bezieht die Schleier auf die Erscheinungen Gottes (tajalliyat).[12]
Einige Vertreter des Sufismus
lehren, dass Gott in jeden Menschen einen göttlichen Funken gelegt hat,
der im tiefsten Herzen verborgen ist. Diesen Funken verschleiert die
Liebe zu allem, was nicht Gott ist – etwa ein Wichtignehmen der
materiellen Welt, Achtlosigkeit und Vergesslichkeit (Nafs). Die Sufis praktizieren eine tägliche Übung namens Dhikr, was Gedenken (also Gedenken an Gott oder Dhikrullah) bedeutet. Dabei rezitieren sie bestimmte Stellen aus dem Koran und wiederholen eine bestimmte Anzahl der neunundneunzig Attribute Gottes. Darüber hinaus kennen die meisten sufischen Orden (Tariqas) ein wöchentliches Zusammentreffen in sogenannten Tekkes, bei dem neben der Pflege der Gemeinschaft und dem gemeinsamen Gebet
ebenfalls ein Dhikr ausgeführt wird. Je nach Orden kann dieser Dhikr
auch Musik, bestimmte Körperbewegungen und Atmungsübungen beinhalten.
Siehe auch: Kategorie:Sufi und Kategorie:Alevitentum
Quelle: Wikipedia