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 Shiatsu erklärt

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Lucky77

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Ort : Hyperborea

Shiatsu erklärt Empty
BeitragThema: Shiatsu erklärt   Shiatsu erklärt EmptyMo Nov 26, 2012 8:12 am

Shiatsu (jap. 指圧, dt. „Fingerdruck“) ist eine in Japan entwickelte Form der Körpertherapie, die aus der traditionellen chinesischen Massage (Tuina) hervorgegangen ist. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Japan verschiedene Formen der energetischen Körperarbeit und manuellen Behandlungsmethoden
kombiniert und unter dem Namen Shiatsu vereint, um sich von den reinen
Entspannungsmassagen abzugrenzen. Wörtlich übersetzt bedeutet Shiatsu
„Fingerdruck“, die Behandlung umfasst jedoch weit mehr: Zur Berührung
wird der ganze Körper
eingesetzt. Dabei arbeitet der Therapeut weniger mit Muskelkraft als
mit seinem Körpergewicht und versucht, während der Behandlung eine
„energetische Beziehung“ zum Patienten herzustellen (Energie hier im
Sinne von Qi). Vom Behandelnden ist Achtsamkeit, Sensibilität und Offenheit gefragt. Eine über den Placebo-Effekt hinausgehende Wirkung ist jedoch nicht bekannt.


Grundlagen


Shiatsu entstand aus im chinesischen Mittelalter entwickelten
Behandlungsweisen und basiert auf den wissenschaftlich nicht anerkannten
und unbelegten Vorstellungen traditioneller ostasiatischer Medizin,
insbesondere dem aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stammenden Meridiansystem und dem System der „fünf Wandlungsphasen“ (Fünf-Elemente-Lehre). Im Unterschied zu Akupunktur und Akupressur
werden im Shiatsu nicht nur einzelne Punkte am Körper stimuliert. Es
wird hingegen entlang der verbindenden Meridiane behandelt. Allerdings
gibt es auch die Möglichkeit, Shiatsu „meridianfrei“ auszuüben, was
jedoch nicht bedeutet, dass Masunagas
Meridiansystem dabei bedeutungslos würde, sondern dass der Therapeut
sich weniger von den energetischen Linien der Meridiane leiten lässt und
die eigene Achtsamkeit und Wahrnehmung, die aktuelle Befindlichkeit der
Patienten sowie deren körperlichen Ausdruck in seine Behandlung
einbezieht. Außerdem umfasst Shiatsu auch eine Vielzahl an
Mobilisierungsübungen für den Körper.

Bedeutende Vertreter


Die zwei bedeutendsten Vertreter in der Geschichte des Shiatsu sind Tokujiro Namikoshi und Shizuto Masunaga.
Namikoshi war der Gründer der ersten Shiatsuschule in Japan. Sein
Vermächtnis war unter anderem die staatliche Anerkennung von Shiatsu als
eigenständige Behandlungsmethode in Japan. Masunaga war einer von Namikoshis begabtesten Schülern. Er begründete seinen eigenen Stil (Zen Shiatsu) und durch ihn fand Shiatsu auch im Westen Anerkennung.

Masunaga
erweiterte, im Rahmen seines eigenen Stils, das klassische
Meridiansystem und entwickelte seine eigenen Theorien zur energetischen
Struktur des menschlichen Körpers. Im Gegensatz zur Akupunktur spielen im Zen Shiatsu die einzelnen Punkte keine sehr große Rolle, es wird der gesamte Meridian behandelt. Masunaga studierte an der Universität von Kyoto
Psychologie, was in seine Arbeit einfloss, und lernte bzw. lehrte
Shiatsu am Nippon Shiatsu Institut. Er entwickelte auch ein komplexes
Diagnose-System am Bauch und Rücken sowie spezielle
Meridian-Dehnungsübungen (Makko Ho). Sein Buch Zen Shiatsu wurde 1977 veröffentlicht, seine Lehre von zahlreichen Schülern auch in den Westen weitergetragen. Shizuto Masunaga starb 1981.

Akinobu Kishi war der erste Schüler von Masunaga. Kishi entwickelte
Zen-Shiatsu weiter über Shinto-Shiatsu bis hin zu seiner eigenen
Behandlungsmethode Seiki.

Ein anderer Schüler Masunagas ist Wataru Ohashi, bekannt geworden mit der Übersetzung des Buches Zen Shiatsu und durch einige eigene Bücher. Ohashi hat Ohashiatsu aufgebaut, auf seine Ohashi-Institute gehen viele Shiatsu-Schulen (auch in Europa) zurück.

Shiatsu im Westen im Vergleich zu Japan


Heutzutage wird im asiatischen Raum fast ausschließlich das am Körper
orientierte Shiatsu nach Namikoshi praktiziert und gelehrt, wohingegen
im Westen der energetischere Masunaga-Stil bevorzugt wird.

Die wichtigsten Vertreter von Shiatsu leben heute zum größten Teil
außerhalb Japans. Dies ist einer der Gründe weshalb die
Weiterentwicklung von Shiatsu zurzeit hauptsächlich im Westen erfolgt
und nicht in seinem Ursprungsland Japan bzw. China.

Typischer Ablauf einer Shiatsu-Sitzung


Shiatsu wird meistens auf einer Matte oder einem speziellen Futon auf dem Boden praktiziert. Behandelt wird mit den Händen (Finger und Handballen), aber auch mit den Ellbogen und Knien.

Neben sanften rhythmischen, werden auch tiefergehende Techniken sowie
Dehnungen und Rotationen eingesetzt. Der Praktiker nutzt dabei sein
eigenes Körpergewicht und arbeitet vor allem aus der Körpermitte (jap. , hara) heraus.

Im ursprünglichen, von Namikoshi begründeten Shiatsu wird der Klient ohne Bekleidung behandelt, Masunaga
hingegen zog die Behandlung mit leichter Bekleidung vor. Da im Westen
größtenteils der Masunaga-Stil vertreten ist, wird hier auch zumeist mit
Bekleidung gearbeitet.

An Shiatsu angelehnte Methoden


Ohashiatsuist eine Art meditativer Tanz,
der von Wataru Ohashi auf Grundlagen des Shiatsu entwickelt wurde. Er
soll die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen, das allgemeine
Wohlbefinden steigern und bei der seelischen, körperlichen und geistigen
Entwicklung, sowohl des Behandelten als auch des Behandlers hilfreich
sein.ShinTaiist eine von Saul Goodman begründete Form die sich aus dem Shiatsu entwickelt hat.Seiki(übersetzt: geordnete Seele) ist eine intuitive Energiebehandlung. Die Einheit Seele, Geist und Körper wird gesucht. „Gyoki“ und „Katsugen“ sind „Reinigungsübungen“ (Hara-Atemübungen) aus dieser Praktik.Wasser-Shiatsu(Watsu) ist eine an Shiatsu angelehnte Technik, die im Wellness-Bereich
und zu therapeutischen Zwecken eingesetzt wird. Die Behandlung wird im
Wasser ausgeführt, wobei die Auftriebskräfte, die Wärme (ca. 35 °C) und
die sanften Bewegungen zu einer tiefen Entspannung führen.TiershiatsuShiatsu wird auch bei Tieren, insbesondere Pferden und Hunden angewendet.Ganzheitliche Shiatsu-Therapieist eine Methode, die in der therapeutischen Behandlung eingesetzt
wird und zu deren Ausbildung deshalb ausschließlich Angehörige
medizinisch-therapeutischer Berufe zugelassen werden. Dadurch wird
gewährleistet, dass umfassende Kenntnisse in der Anatomie und
Physiologie des menschlichen Körpers, der Pathologie und der
Krankheitslehre im Sinne der westlichen Medizin vorhanden sind. Dies ist
unerlässlich, um diese Therapieform sinnvoll und verantwortungsbewusst
anwenden zu können. Für interessierte medizinische Laien werden in
Anlehnung an die Methode Kurse zur Verbesserung des Wohlbefindens und
der Gesundheitsvorsorge angeboten.
Kritik


Wie bei vielen alternativmedizinischen Techniken ist die Wirksamkeit
von Shiatsu nicht nachgewiesen. In mehreren Studien gab es Indizien für
eine geringe Wirkung bei bestimmten Indikatoren, diese Studien haben
jedoch methodische Schwächen wie z. T. sehr geringe Probandenanzahl.

Literatur



  • Masunaga Shizuto und Wataru Ohashi: Das große Buch der Heilung durch Shiatsu. O. W. Barth, Bern-München-Wien 2002, ISBN 3-502-67452-3.
  • W. Ohashi: Körperdeutung: Östliche Diagnose und Therapie. Schirner Verlag, Darmstadt 2004, ISBN 3-89767-213-8.
  • Quelle: Wikipedia
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