Hekate (griechisch Ἑκάτη) ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Magie, der Nekromantie, des Spuks. Sie ist die Göttin der Wegkreuzungen, Schwellen und Übergänge, die Wächterin der Tore zwischen den Welten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Geschichte
- 2 Bildliche Darstellung
- 2.1 Symbole
3 Mythos 4 Hekate in der griechischen Philosophie 5 Kult 5.1 Beinamen
6 Hekate im Neuheidentum 7 Literatur 8 Weblinks 9 Einzelnachweise
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Geschichte Hekate ist eine der ältesten vorpatriarchalen
Erd- und Sonnengöttinnen. In archaischer Zeit wurde die dunkle und
verborgene Seite der Göttin mit der Sonne, die nachts unter der Erde von
Westen nach Osten wandert, assoziiert.
[1]Die Göttin ist aus einem kleinasiatischen Kult im 8. oder 7.
Jahrhundert v. Chr. in die griechische Religion aufgenommen worden. Dort
wurde sie als eine Magna Mater
verehrt. Archäologische Funde zeigen ein ursprünglich freundliches Bild
der Göttin, lichtbringend, jugendlich, segnend. Man glaubte, sie würde
über die Erde, den Himmel und das weite Meer herrschen, sowie über die
Phasen von Geburt, Leben und Tod. Im Gegensatz zu Griechenland war
Hekates Erscheinung in Kleinasien
einflussreicher. Dort wurde Hekate konstant als eine mütterliche Göttin
gesehen und machte keine Wandlung zu einer furchteinflößenden Göttin
durch. In Karien war sie lokale Hauptgottheit.
[1]Besonders in der Antike wurde Hekate verehrt und gefürchtet. Sie war die Göttin der Hexen, Magier, Theurgen und neuplatonischen
Philosophen. Ihr Kult wurde eher im verborgenen gepflegt: Als
Beherrscherin der Magie konnte sie den Zugang zur Unterwelt öffnen, den
Kontakt mit Geistern und Toten ermöglichen, als Orakelgottheit die Zukunft offenbaren, ihren Anhängern Macht und Reichtum gewähren.
Im christlichen Mittelalter wurde sie dämonisiert
und ihr Bild stark ins Negative verzerrt. Hekate wird als eine dunkle
und furchteinflößende Göttin dargestellt. Man glaubte, dass in der Nacht
Hekate Tote aus ihren Gräbern holt und mit ihrer wilden Jagd umherspukt
und Wanderer erschreckt. Sie wurde zum Inbegriff der dunklen Magie.
Bildliche Darstellung Die ältesten Darstellungen der Göttin in Kleinasien zeigen sie
thronend und von Löwinnen umgeben. Auch die älteste griechische
Darstellung zeigt sie thronend, aber ansonsten ohne Attribute. Danach
wird sie jung und fackeltragend dargestellt. Ab dem 4. Jahrhundert
v. Chr. wird die Dreigestalt für sie charakteristisch. Drei junge schöne
Frauen, die entweder Rücken an Rücken stehen oder um einen Polos. In
den Händen halten die ältesten dieser Darstellungen Früchte, Fackeln und
eine Amphore. Später kommen auch Schlangen, Dolche, Stricke, Peitschen,
Schalen und Schlüssel hinzu. Vor allem in Griechenland wird die
Dreigestalt für Hekate charakteristisch, während die eingestaltige
Darstellung der Göttin in Kleinasien überwiegt.
Symbole [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.]Hekate verbrennt Klytios mit der Höllenfackel, Pergamonaltar, um 150 v. Chr.
Auf den ältesten griechischen Bildzeugnissen wie Vasen oder dem Pergamonaltar
ist die Fackel ihr Attribut bzw. ihr Symbol. Weitere Symbole: Dolch,
Schlangen, Schlüssel, Schnur, Peitsche, Schale, Mondsichel, Granatapfel
und andere Früchte.
Auch Tiere der Unterwelt und der Nacht wurden mit ihr in Verbindung
gebracht, beispielsweise Hunde, Eidechsen, Kröten, Iltisse, Eulen und
andere.
Mythos Eine der grundlegenden Quelle zum Verständnis der Bedeutung der mythischen Figur in der Antike ist Hesiods Theogonie. Hesiod beschreibt Hekate als Tochter der Asteria und des Perses. In Hesiods Theogonie ist Hekate die einzige unter den Titanen, die unter der Herrschaft des Zeus ihre Unabhängigkeit und ihre ursprünglichen Herrschaftsbereiche behält.
Hesiod beschreibt sie als eine den Menschen sehr hilfreiche Göttin,
sie schenkt den Hirten fruchtbare Herden, den Fischern volle Netze, den
Jägern reiche Beute, den Athleten und Kriegern Erfolg und Glück im
Kampf. Sie ist neben Zeus die einzige Gottheit, die den Menschen jeden
Wunsch erfüllen oder verweigern kann. Doch genauso wie sie den Segen
geben kann, kann sie ihn wieder nehmen, wenn die Göttin es für richtig
empfindet. Außerdem bezeichnet Hesiod die Göttin Hekate als Pflegerin
aller Geschöpfe. Sie scheint stark mit den Menschen verbunden zu sein,
sie ist in Hesiods Theogonie jene Gottheit, die am häufigsten in
Verbindung zu Menschen genannt wird:
Einklappen
Originaltext in deutscher ÜbersetzungPhoibe aber bettete sich in Liebe mit Koios. In der Umarmung empfing den Samen des Gottes die Göttin, und sie gebar die schwarzgewandete Leto, die sanfte, sanften Sinnes seit Beginn, die friedlichste in des Olympos Reich, den Menschen so freundlich gesinnt wie den ewigen Göttern.
Ferner gebar sie die namenschöne Asteria; Perses Führte sie heim in sein Haus, auf das sie Gattin ihm heiße. Diese empfing und gebar dann Hekate, die der Kronide Zeus vor allen geehrt, indem er sie herrlich begabte, Teil an der Erde zu haben und an der Öde des Meeres. Hohe Ehre ward ihr zuteil unter Himmelsgestirnen, höchste Achtung genießt sie im Kreis der unsterblichen Götter. Denn noch jetzt ist es so: Wenn einer der irdischen Menschen Gnade erfleht, im heiligen Opfer dem Brauche genügend, ruft er Hekate an. Und reichen Segen gewinnt er mühelos, wenn die Göttin sein Bitten gnädig erhört hat. Aus der Fülle der Macht gewährt sie Glück ihm und Wohlstand. Denn von allen Göttern, die Erde und Himmel entstammen, mögen sie noch so geehrt sein: Sie hält ihr Schicksal in Händen. Niemals übte Gewalt gegen sie der Kronide, nie rührte Er an die Macht, die ihr zukam unter den früheren Göttern. Nein, was von Anfang an ihr heiliges Teil war, behielt sie: Alle Ehre auf Erden, am Himmel wie auf dem Meere. War sie auch einzeln geboren, empfing sie nicht kleineren Anteil, nein, viel größeren noch, da Zeus sie achtet wie keine. Ganz wie sie will, gewährt sie Hilfe und Schutz einem Manne: Ehrwürdig hohen Königen sitzt er als Richter zur Seite, in der Versammlung ragt er hervor, der Günstling der Göttin. So auch im Krieg: Wenn zum männermordenden Kampfe die Männer Rüsten, hilft sie, die Göttin, dem Helden, dem ihre Gnade Sieg zu schenken und Ruhm zu gönnen freundlich gewillt ist. Gut ist sie auch, wenn Männer in sportlichen Kämpfen sich messen; Denn auch denen leistet die Göttin Beistand und Hilfe. Wer durch Kraft und Stärke gesiegt, den herrlichen Kampfpreis Trägt er leicht, voller Freude davon, der Stolz seiner Eltern. Gut ist ferner die Göttin den Reitern, denen sie wohl will, auch den Männern zur See, die in schlimmer Bläue sich plagen, wenn sie zu Hekate flehn und zum Erderschütterer Poseidon. Mühelos reichen Fang gewährt die erhabenen Göttin, leicht auch nimmt sie ihn fort aus dem Licht nach eigenem Gefallen. Hilfreich wirkt sie mit Hermes im Stall, dem Vieh zu Gedeihen. Rinderherden und weithin weidende Ziegen und Scharen Wolliger Schafe, und sind sie noch so gering: Sie vermehrt sie, wie es ihr immer gefällt, und lässt sie auch wieder schwinden. Also, obwohl als einziges Kind ihrer Mutter geboren, steht sie dennoch in höchsten Ehren unter den Göttern. Darum legt auch Zeus ihr ans Herz das Gedeihen der Jungen, die das weithinschauende Licht des Morgens erblickten. Uranfänglich hegt sie die Jugend. Das sind ihre Ehren.[2]
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Auch im homerischen Demetermythos erscheint Hekate. Sie hilft Demeter, ihre Tochter Persephone zu finden, und nachdem Persephone wieder mit Demeter vereint ist, wird Hekate zu Persephones Führerin und Begleiterin.
In der Gigantomachie, dem Angriff der Giganten gegen die Olympischen Götter, kämpfte sie auf Seiten der Olympier und verbrannte den Giganten Klytios mit ihren Fackeln, den darauf Herakles tötete.
Spätere Quellen schildern Hekate und ihren Kult als dunkel und
furchteinflößend. So tritt sie vor allem zusammen mit ihren Zauberinnen,
Kirke und Medea, in Erscheinung.
Quelle: Wikipedia