Die Vampire von Haidamac
Im
18. Jahrhundert quartierte sich ein Soldat bei einem ungarischen Bauern
ein. Als er Abends mit der Familie des Bauern am Tisch saß und aß, trat
ein merkwürdiger Mann ein, der sich unter den verstörten Blicken der
Familie ungefragt an den Tisch setzte und dort sitzen blieb, wobei er
die Bauernfamilie, besonders den Bauern selber, eingehend beobachtete.
Nach dem Essen ging der Soldat, in der Annahme es handele sich wohl um
einen Nachbarn, zu Bett. Als er am folgenden Morgen wieder in die Stube
kam, erfuhr er, dass der Bauer tot war. Nun fragte er doch nach dem
seltsamen Gast vom vorherigen Abend und erfuhr, dass es sich bei diesem
um den Vater des Bauern gehandelt habe, der allerdings bereits seit zehn
Jahren tot war. Über diesen Vorfall erstattete der Soldat natürlich
sofort Bericht und der Regimentskommandant, Graf Cabrera, wurde mit der
Aufklärung des Falles beauftragt. Er ließ das Grab des Vaters öffnen und
man fand die Leiche unverwest vor. Bei einem Verhör der anderen
Dorfbewohner stellte es sich heraus, dass zwei weitere Vampire, der eine
seit 30, der andere seit 16 Jahren begraben, ebenfalls Angehörige mit
in den Tod genommen hätten. Auch die Gräber dieser beiden wurden
geöffnet und es zeigte sich das gleiche Bild. Die Leichen waren frisch,
als wären die Personen noch am Leben. Graf Cabrera veranlasste sofort,
dass die drei Untoten gepfählt, geköpft und anschließend verbrannt
wurden und schickte einen Rapport an Kaiser Karl VI., der eine zweite
Untersuchung anordnete. Diese wurde aus einer Kommission von Juristen,
Medizinern und Theologen durchgeführt, welche aber auch zu keinem
anderen Ergebnis kommen konnten.
Graf Cabrera erstattete später einem
Fakultätsmitglied der Universität Freiburg einen ausführlichen Bericht
über die Vampire von Haidamac