Chronologie[b]1977[/b]
April: Paul Watson und Greenpeace gehen fortan getrennte Wege.
Juni: Watson gründet in Vancouver, Kanada, die
Earthforce Environmental Society. Die Mitbegründer von Earthforce sind
Starlet Lum, Ron Precious und Kapitän Al „Jet“ Johnson (Mitbegründer von
Greenpeace). Die Earthforce Environmental Society ist ein Vorgänger der
Sea Shepherd Conservation Society.
1978Februar: Paul Watson leitet die erste Earthforce
Kampagne. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, Elefanten in Ost-Afrika vor
Wilderern zu schützen und den Elfenbeinhandel, sowie auch die Wilderei
selbst zu untersuchen. Die Kampagne erstreckt sich über Kenia, Tansania,
Somalia, Uganda und den Sudan. Die Gruppe besteht aus sechs Leuten,
unter anderem Jet Johnson, Dr. Bruce Bunting und Cliff Ward. Sie nimmt
an Patrouillen gegen die Wilderei teil und interviewt Wächter und
Ranger. Earthforce erstellt einen Bericht über diese Untersuchungen und
legt ihn dem Kongress der Vereinigten Staaten vor, um einen
Gesetzentwurf zu unterstützen, der Elefantenwilderei verbietet.
September: Watson trifft sich mit Cleveland Amory
von The Fund for Animals. Cleveland sagt zu, den Kauf eines Schiffes für
eine Kampagne gegen die kanadische Robbenjagd zu sponsern.
Paul Watson trifft sich mit Marlene Lakin (die Toronto Vertreterin des FfA) und Cleveland Amory im New Yorker Büro des Fund for Animals(1979).
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November - Dezember 1978: Mit finanzieller
Unterstützung des Fund for Animals und der Royal Society for the
Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA) nimmt Watson den britischen
Schleppnetzfischer
Westella in Besitz und benennt das Schiff in
Sea Shepherd um. Paul und eine kleine Gruppe freiwilliger Helfer verbringen zwei
Monate damit, das Schiff zu reparieren, auszurüsten und zu streichen, um
es für die Überführung in die Vereinigten Staaten vorzubereiten.
1979Januar: Die Jungfernfahrt der
Sea Shepherd unter dem Kommando von Watson ist eine zweiwöchige Reise über den
Atlantik. Das Schiff läuft Mitte Januar im Hafen von Boston ein. Zwei
Fischer, die angeheuert wurden, bei der Überfahrt des Schiffes mit zu
helfen, haben versucht, es zu sabotieren. Beide Männer werden verhaftet
und von Bord abgeführt. Die Crew beginnt damit, das Schiff für die erste
Sea Shepherd Kampagne vorzubereiten.
März: Die
Sea Shepherd ist das erste Schiff, das zum Schutz der Robben ins Eis fährt. Ihre
Besatzung rettet über tausend Robbenbabys an der kanadischen Ostküste,
indem sie deren weißen Pelz mit einem unlöslichen ökologischen
Färbemittel besprüht, um es aus kommerzieller Sicht heraus wertlos zu
machen. Watson und seine Crew besprühen auf diese Weise Farbe auf über
1000 Robben, bevor sie verhaftet werden.
Für mehr Bilder von dieser Kampagne, besuche die Sea Shepherd Seal Campaign History Seite.
April: Die
Sea Shepherd verlässt Boston in Richtung Bermudas, um eine Kampagne vorzubereiten, die das Ziel hat, den Piratenwalfänger
Sierra zu zur Strecke zu bringen. In den frühen 1970ern wurde es diesem
Tötungsschiff zugeschrieben, beinahe die gesamte Buckelwalpopulation in
der Karibik zerstört zu haben – trotz eines internationalen Verbots des
kommerziellen Walfangs).
Juni: Die
Sea Shepherd kehrt von den Bermudas nach Boston zurück, um eine Crew für die Jagd auf die
Sierra zusammen zu stellen.
Juli: Nachdem die internationale kriminelle Vereinigung, die die Aktivitäten des Piratenwalfangschiffes
Sierra finanzierten, erfolgreich unterwandert wurde, stößt Kapitän Paul Watson mit der
Sea Shepherd in See, um die
Sierra zur Strecke zu bringen. Er findet das berüchtigte Walfangschiff in
portugiesischen Gewässern auf. Am 16. Juli rammt er das Schiff zwei Mal
und setzt es so außer Gefecht. Die
Sierra schleppt sich in noch in das Hafenbecken von Leixões, Portugal, während sich die
Sea Shepherd der portugiesischen Marine stellt. Der Vorfall schafft es international
auf die Titelseiten und wirft Licht auf die dunklen Machenschaften der
weltweiten illegalen Walfänger, sowie deren Verbindung zu Japan und
Norwegen. Der Hafenkapitän bestimmt, dass es für den Angriff auf den
illegalen Walfänger zu keinerlei Anklage gegen Kapitän Watson kommen
wird.
November: Kapitän Watson reist nach Lissabon, nur um zu entdecken, dass die
Sierra dort im Hafen repariert wird. Auch muss er erfahren, dass es eine Anweisung gibt, die
Sea Shepherd zu beschlagnahmen – ohne Anklage, eine Anhörung vor Gericht oder die
Möglichkeit einer Verteidigung. Dies ist die Entscheidung eines
portugiesischen Richters der von der Sierra Trading Company bestochen
wurde. Ein Antrag auf Berufung wird abgelehnt.
Für mehr Bilder von dieser Kampagne, besuche die Sea Shepherd Whale Campaign History Seite..
Dezember: Kapitän Watson und seine Crew gehen am Weihnachtstag an Bord der
Sea Shepherd und müssen feststellen, dass die portugiesischen Behörden das Schiff
ausgeschlachtet hat. Um zu verhindern, dass das Schiff an die Sierra
Trading Company übergeben wird, versenken Kapitän Watson und
Chefingenieur Peter Woof die
Sea Shepherd am Silvesterabend im Hafen von Leixões.
1980Februar: Die Sierra Trading Company wendet über eine Million US-Dollar dafür auf, die
Sierra zu reparieren. Ihr Eigner, Andrew Behr, schmiedet Pläne, das
Walfanggeschäft ab Mitte Februar wieder auf zu nehmen. Seine Pläne
werden durchkreuzt als zwei Männer und eine Frau in der Stille der Nacht
des sechsten Februars in die schwarzen Wasser des Lissabonner
Hafenbeckens tauchen. Die
Sierra wird versenkt, ohne die
Besatzung dabei zu verletzen. Die Karriere des ruchlosesten Walfängers
der Welt ist damit ein für alle Mal beendet.
März: Um die Sea Shepherd Crew davon abzuhalten, zur
Robbenjagd 1980 wiederzukommen, wird Kapitän Watson am ersten Tag der
Jagdsaison zu einer
Gefängnisstrafe
von 10 Tagen verurteilt, da er sich 1979 ohne amtliche Erlaubnis der
Robbenjagd genähert hatte. Außerdem wird er für eine Dauer von drei
Jahren von den Eisfeldern und den Robbenfanggebieten verbannt.
April: Am 28. April werden die Walfänger
Ibsa I und
Ibsa II in Vigo, Spanien, versenkt. Durch das Versenken werden die Verletzungen
der Fangquoten durch die spanische Walfangflotte geahndet. Im selben
Monat hängt der Sea Shepherd Vertreter Jet Johnson überall im
Hafenviertel von Las Palmas auf den Kanaren Fahndungsplakate auf. Sea
Shepherd bietet eine Belohnung von 25.000 US-Dollar für den illegalen
Walfänger
Astrid. Die Eigner der
Astrid können daraufhin ihrer eigenen Besatzung nicht mehr trauen und geben das Schiff auf.
September: Als Reaktion auf die weltweite
Berichterstattung über das Versenken der illegalen Walfänger in Spanien
und Portugal, versenkt die Marine Süd Afrikas die
Susan und die
Theresa, nachdem sie diese von den Eignern der
Sierra beschlagnahmt hatte. Sämtliche illegalen Walfangaktivitäten im Atlantik hören damit auf.
Oktober: Kapitän Watson bietet Warner Brothers die Filmrechte der Geschichte von
Sea Shepherd und der
Sierra an und sammelt genug Geld, um einen neuen Yorkshire Schleppnetzfischer in Britannien zu kaufen. Der Schleppnetzfischer
St. Giles wird in
Sea Shepherd II umbenannt. Das Schiff wird für Reparaturen und Ausbesserungen von Hull nach Greenock, Schottland, verlegt.
1981März: Kapitän Watson verstößt gegen seine
Bewährungsauflagen, indem er eine Gruppe von drei Seekajaks in den
Sankt-Lorenz-Golf führt. Hunderte von Robben werden mit unschädlicher
blauer Farbe besprüht. Watson widersetzt sich dem Versuch Kanadas, ihn
zu verhaften. Seine Verurteilung von 1980 wird später nach Berufung
wieder aufgehoben.
6. April 1981: Die Sea Shepherd Conservation Society wird im Staat Oregon als gemeinnützige Organisation registriert.
Mai: Die
Sea Shepherd II bricht zu ihrer
ersten Reise auf, einer Atlantiküberquerung nach Alexandria, Virginia,
um im Folgenden eine Kampagne zum Schutz von Grauwalen in
Sowjet-Sibirien vorzubereiten
Juni: Auf dem Weg nach Los Angeles und Vancouver, wo die illegale Jagd auf Grauwale publik gemacht werden soll, durchfährt die
Sea Shepherd II das erste Mal den Panamakanal.
Juli - August: Vor der Küste Sibiriens dokumentiert die
Sea Shepherd II illegale sowjetische Walfangaktivitäten und wird daraufhin von der
sowjetischen Marine verfolgt. Kapitän Watson kehrt mit Beweisen für die
sowjetischen Verstöße in die USA zurück. Diese Beweise legt er dem
Kongress vor.
September - Dezember: Die
Sea Shepherd II ankert an Pier 70 in Seattle, um für die eigene Sache zu werben und
Spendengelder aufzubringen. Im Dezember fährt das Schiff weiter nach Los
Angeles.
1982Januar: Die
Sea Shepherd II verlässt Los
Angeles Richtung Honolulu, Hawaii, um Vorbereitungen für eine Kampagne
zur Beendigung des Abschlachtens von Delfinen vor der japanischen Insel
Iki zu treffen.
März: Um eine direkte Konfrontation mit der Besatzung der
Sea Shepherd II zu vermeiden, lädt die japanische Regierung Kapitän Watson nach Iki
ein, um vor Ort mit den Fischern zu verhandeln. Kapitän Watson wird
begleitet von American Airlines Kapitän Jet Johnson, Air France
Flugbegleiterin Mina Fukuda, die als Übersetzerin fungiert, sowie
Filmemacher Peter Brown. Nach dreitägigen Verhandlungen, stimmten die
Fischer von Iki dem Ende des Delfinabschlachtens zu.
Mai: Kapitän Watsons Buch
Sea Shepherd, My Fight for Whales and Seals wird bei W.W. Norton veröffentlicht. Es wurde zusammen mit dem
berühmten Journalisten Warren Rogers geschrieben. Das Vorwort stammt von
Cleveland Amory.
Mai: Irische Sea Shepherd Besatzungsmitglieder schlagen auf den Inishkea
Inseln in der Irischen See ein Lager auf, um das Töten von Kegelrobben
durch irische Fischer zu verhindern. Die Crew schläft zwischen den
Robben und stört so jeglichen Versuch, diese zu töten.
Juni: Die
Sea Shepherd II kehrt nach
Seattle, Washington, und Vancouver, Kanada, zurück, um eine Kampagne zum
Schutz der Robben an Kanadas Ostküste vorzubereiten.
September: Kapitän Watson und Mannschaftsmitglied
Tate Landis durchschwimmen erfolgreich die Straße von Georgia von
Nanaimo auf Vancouver Island nach Jericho Beach in Vancouver. Diese 56
Kilometer lange Strecke ist nie zuvor erfolgreich schwimmend bewältigt
worden. Das Schwimmen wurde veranstaltet, um Aufmerksamkeit auf die
kanadische Robbenjagd zu lenken.
September: Kapitän Jet Johnson (ein ehemaliger
Canadian Air Force Kampfpilot) fliegt Paul Watson und Carroll Vogel bis
vor die Küste von Washington State, um dort sechzehn große, mit roter
Farbe gefüllte Glühbirnen auf das Deck eines sowjetischen
Spionageschiffs zu werfen. An jede Birne ist eine Nachricht in
russischer Sprache geheftet, die gegen das illegale Töten von Walen
durch die Sowjets protestiert. Ein US amerikanisches Kampfflugzeug
verfolgt den Sea Shepherd Flieger aber Kapitän Johnson entkommt, indem
er dicht über den Wellen bis in den kanadischen Luftraum hineinfliegt.
Obwohl er nicht der Pilot war, wird Paul Watson als einziger der drei
verhaftet. Er wird für gefährdende Handlungen mit einem Flugzeug
angeklagt. Die Anklage wird fallen gelassen, als die Russen nicht zur
Zeugenaussage erschienen.
Oktober: Die irische Robbenjagd wird beendet. Dir
Regierung von Irland legt fest, dass die Kegelrobbenjagd in der Irischen
See aufhören muss. Ein klarer Sieg für die Aktivisten von Sea Shepherd.
November: Sea Shepherd Mitglieder in Schottland
unterbinden das Töten von Kegelrobben auf den schottischen Orkneys. Die
Sea Shepherd Crew entreißt den Jägern die Gewehre und verhindert mit
direktem physischem Einsatz das Landen der Boote an den Kolonien. Der
Sea Shepherd Islands Trust wird etabliert und erwirbt die Orkney-Insel
Green Holm. Sobald die Insel gekauft ist, wird sie zu einem Schutzgebiet
für Kegelrobben gemacht.
Dezember: Die Sea Shepherd fährt von Vancouver nach
Grenada in die Karibik, um die Insel mit Bibliotheksbeständen, sowie
landwirtschaftlichen und medizinischen Gütern zu versorgen. Auf dem Weg
macht das Schiff Zwischenstation in Coos Bay (Oregon), San Francisco,
Los Angeles und Laguna Beach.
1983Januar: Die
Sea Shepherd II durchfährt zum
zweiten Mal den Panamakanal, nun auf dem Weg nach Grenada. Das Schiff
liefert Hilfsgüter nach St. George's, Grenada, und fährt weiter in
Richtung Portland, Maine.
Januar: Die Besatzung der
Sea Shepherd II,
die Zeuge der beklagenswerten Zustände im Zoo von St George’s geworden
ist, dringt nachts in den Zoo ein und befreit alle Primaten. Jeder der
Affen wird betäubt und in den Dschungel der Insel freigelassen. Kapitän
Watson reagiert auf die Kritik an der Befreiungsaktion mit der Aussage,
dass es nicht Sea Shepherd war, das die Affen auf die Insel gebracht hat
und dass seine Mannschaft nicht tatenlos herumsitzen und zuschauen
würde, wie Tiere missbraucht werden, ohne deren Leiden zu mindern.
„Außerdem,“ sagte er „können diese Primaten der Insel unmöglich mehr
schaden, als es der Primat
Homo Sapiens bereits getan hat.“
Februar: In Portland, Maine, unterläuft die
Sea Shepherd II die letzten Vorbereitungen für die anstehende Robbenkampagne. Kapitän
Watson tritt in der Today Show auf und diskutiert mit Jim Winters von
der kanadischen Regierung.
März: Die
Sea Shepherd II blockiert der Hafen von St. John's, Neufundland, und hält die
kanadische Robbenfängerflotte zwei Wochen lang davon ab, auszulaufen.
Die
Sea Shepherd II fährt daraufhin weiter zum
Sankt-Lorenz-Golf und eskortiert vier Robbenfängerschiffe weg von den
Aufzuchtgründen der Sattelrobben.
April: Im Golf von St. Lorenz begleitet die
Sea Shepherd II drei weitere Robbenfängerschiffe weg von der Kinderstube der
Sattelrobben. Die RCMP (Royal Canadian Mounted Police) und die
kanadische Küstenwache rammen und entern die
Sea Shepherd II bei einem Tränengasangriff im eisigen Norden von Nova Scotia.
Kapitän Watson und 19 Crewmitglieder werden auf der
Sea Shepherd II festgesetzt und angeklagt, eine Verschwörung mit der Absicht begangen
zu haben, den Seal Protection Act zu verletzen (durch das Annähern an
eine Robbenjagd bis auf eine halbe Meile und das Stören des
Robbentötens).
Juni: Die
Sea Shepherd Crew wird in Perce,
Quebec, vor Gericht gestellt und dafür verurteilt, den Seal Protection
Act verletzt zu haben. Wie sehr die politischen Strukturen die
Robbenjagd schützen, äußert sich in der Schwere der verhängten Strafen.
Kapitän Watson wird für die Organisation einer Verschwörung mit der
Absicht, den Seal Protection Act zu verletzen, zu einer Haftstrafe von
15 Monaten verurteilt. Er erhält weite sechs Monate Haft dafür, den Seal
Protection Act verletzt zu haben, indem er sich einer Robbenjagd bis
auf mehr als eine halbe nautische Meile näherte. Zusätzlich zu diesen 21
Monaten Haft wird Kapitän Watson dazu verurteilt, 75.000 Dollar Strafe
zu zahlen. Die
Sea Shepherd II wird konfisziert. Kapitän Watson
wird auch untersagt innerhalb der nächsten drei Jahre mit irgendeinem
Journalisten auf der Welt über das Vorgefallene zu sprechen. Auch wird
bestimmt, dass Kapitän Watson für eine Dauer von drei Jahren die fünf
östlichen Provinzen Kanadas nicht betreten darf. Der Maschinist Paul
Pezwick erhält eine siebenmonatige Gefängnisstrafe und muss eine
Geldstrafe von 7.000 Dollar zahlen. Alle weiteren Mannschaftsmitglieder
werden jeweils zu Strafzahlungen von 3.000 Dollar verurteilt.
Dezember: In Quebec werden Kapitän Watson und
Mechaniker Paul Pezwick am 20. Dezember ins Gefängnis beordert, um ihre
Haftstrafe zu beginnen. Das Berufungsgericht von Quebec lässt beide
Männer aufgrund der schwebenden Berufungsverfahren neun Tage später
wieder frei.
1984Januar: Das Berufungsgericht von Quebec entscheidet zugunsten von Kapitän Watson und der Mannschaft der
Sea Shepherd II.
Die Urteile des untergeordneten Gerichts werden annulliert und die
Strafen aufgehoben. Die kanadische Regierung legt vor dem Obersten
Gerichtshof des Landes Beschwerde gegen das jüngste Urteil des
Berufungsgerichts von Quebec ein, was die weitere Beschlagnahmung der
Sea Shepherd II zu Folge hat. Das Schiff wird von Charlottetown, Prince Edward Island,
nach Halifax, Nova Scotia, verlegt und unter die Aufsicht der
kanadischen Marinebasis gestellt.
Februar: Ohne ein Schiff sind Kapitän Watson und
seine Mannschaft gezwungen, an Land zu bleiben. Doch davon lässt Kapitän
Watson sich nicht abschrecken und startet eine landbasierte Kampagne
zum Schutz der Wölfe. Er gründet die Gruppe
Friends of the Wolf und organisiert eine medienwirksame Aktion gegen das Abschießen von
Wölfen aus der Luft im nördlichen British Columbia. In der
lebensfeindlichen Stadt Fort Nelson hält Kapitän Watson eine
Pressekonferenz und debattiert mit 400 Jägern und Fallenstellern in
hitzigen Diskussionen, die es immerhin in die landesweiten Nachrichten
schaffen.
Ein Fallensteller betritt den Raum der Pressekonferenz und wirft zwei tote Wölfe auf den Boden. Hier sagt er zu Watson: ,,Was denkst du über dieses, Ar...loch?” Watson antwortet: ,,Ich denke, du hast gerade den Krieg verloren, Idiot.“
| Als Watson in Fort Nelson landet, sind die Medien (Moira Farrow von der Vancouver Sun) schon da, um ihn zu begrüßen.
|
Kapitän Watson und Robert Hunter veröffentlichen
Cry Wolf!. Das Buch handelt von den Anti-Wolfsjagd-Kampagnen und legt die
Korruption offen, die hinter den Regierungsprogrammen zur Ausrottung der
Wölfe in British Columbia steht. Das Vorwort des Buches stammt vom
ehemaligem Umweltminister der Provinz, Rafe Mair.
Die Publicity, die die Wolfkampagne hervorruft, zwingt den aktuellen
Umweltminister von British Columbia, Anthony Brummett, zum Rücktritt,
nachdem Watson ihn öffentlich der Korruption bezichtigt.
1985April: Der Oberste Gerichtshof Kanadas bestätigt das Urteil des Berufungsgerichts von Quebec. Das Gericht bestimmt die Rückgabe der
Sea Shepherd II an Sea Shepherd. Kapitän Watson rekrutiert eine neue Mannschaft
Freiwilliger, um das Schiff zu reparieren und für die anstehende
Atlantiküberquerung nach Europa vorzubereiten.
Mai: Aufgrund der Schäden, die die
Sea Shepherd II während ihrer 22monatigen „Schutzhaft“ erlitten hat, erhebt die Sea
Shepherd Conservation Society eine Schadensersatzklage gegen die
kanadische Regierung.
Juli: Die
Sea Shepherd II verlässt Halifax
und macht wegen zusätzlicher Reparaturen Halt in St. Pierre und Miquelon
bevor sie nach Island weiterfährt. In Island übermittelt die
Sea Shepherd II eine Warnung an die isländische Regierung, illegale Walfangaktivitäten
zu unterbinden und sich an die Richtlinien der International Whaling
Commission zu halten. Als er von einer isländischen Zeitung gefragt
wird, was Sea Shepherd tun würde, wenn Island nicht nachgäbe, antwortet
Kapitän Watson, dass Sea Shepherd in diesem Falle die isländische Flotte
versenken würde. Die
Sea Shepherd II wird daraufhin unter polizeiliche Aufsicht gestellt. Der Besuch in Reykjavík ist jedoch nur Ablenkung. Die Crew der
Sea Shepherd II ist zur gleichen Zeit damit beschäftigt, den Hafen von Hvalfjörður zu
sondieren und den Standpunkt der Walfverarbeitungsanlage zu bestimmen.
August: Die
Sea Shepherd II verlässt Island
und begibt sich zu den Färöer-Inseln, die einen selbstständigen Staat
innerhalb Dänemarks darstellen, um hier gegen das Abschlachten von
Grindwalen vorzugehen. Kapitän Watson und seine Mannschaft treffen den
Reichsombudsmann (d.i. höchster Mann der Insel) und warnen ihn, dass die
Sea Shepherd Conservation Society eine Kampagne gegen das Abschlachten
der Grindwale auf den Färöern in Gang setzen wird.
September bis Dezember: Die
Sea Shepherd II verlässt die Färöer-Inseln Richtung London, England. Das Schiff wird
für eine gemeinsame Hilfslieferung mit Band Aid nach Äthiopien
ausgerüstet. Kapitän Watson und Bob Geldof hatten bereits Jahre zuvor
für dieselbe alternative Zeitung, die Georgia Straight gearbeitet. Mit
Genehmigung der Handelskammer wird die
Sea Shepherd II mit einer Ladung von Dieselfässern beladen, die an die Hilfskonvois nach Äthiopien geliefert werden sollen.
Dezember: Nachdem sie London verlassen hat, wird die
Sea Shepherd II von der britischen Handelskammer angewiesen, im Hafen von Brest,
Frankreich, einzulaufen. Die Handelskammer hat inzwischen einen
bürokratischen Sinneswandel vollzogen und nun bestimmt, dass die
Sea Shepherd II kein registriertes Frachtschiff sei und daher keine Hilfsgüter
transportieren dürfe. Das Schiff wird nach Plymouth zitiert, um dort die
Ladung zu löschen. Als Kapitän Watson die Handelskammer fragt, ob man
keine Ausnahme für humanitäre Hilfsaktionen machen könne, antwortet der
verantwortliche Bürokrat, dass grundsätzlich keine Ausnahmen genehmigt
würden. Kapitän Watson erinnert ihn daran, dass die Schiffe, die im
Zweiten Weltkrieg die britischen Soldaten aus Dieppe zurück nach
Britannien brachten, ebenfalls nicht als Passagierschiffe ausgewiesen
waren. Der Bürokrat antwortet, dass wenn er damals das Sagen gehabt
hätte, sie keine Erlaubnis dafür erhalten hätten, Passagiere ohne die
notwendige Befugnis zu befördern.
1986Juni: Die
Sea Shepherd II fährt von Plymouth nach Malmö, Schweden, um an einem Treffen der International Whaling Commission (IWC) teilzunehmen.
Juli: Die
Sea Shepherd II verlässt Malmö in
Richtung der Färöer-Inseln, um die dortige Jagd auf Grindwale zu
dokumentieren und zu behindern. Kapitän Watson schickt eine Gruppe von
fünf Mannschaftsmitgliedern los, um sich mit der Regierung zu treffen.
Alle fünf werden ohne Anklage festgesetzt. Die
Sea Shepherd II weigert sich, die färöerischen Gewässer zu verlassen, bis sich die Crew
wieder auf freiem Fuß befindet. Die Färöer reagieren hierauf mit
Gewehrfeuer und Tränengras. Eine Kugel schlägt nur Zentimeter neben
Kapitän Watsons Kopf in das Schiff ein. Augenblicklich befiehlt er der
Mannschaft der
Sea Shepherd II, das Schiff mit Wasserwerfern
und Kanonen zu verteidigen, die mit Schokoladen- und Zitronenkuchen
gefüllt sind. Die angreifenden Färöer werden so mit einem demütigenden
klebrigen Schleim überzogen und die
Sea Shepherd II entkommt
mit Aufnahmen vom Walfang und von der dramatischen Konfrontation mit den
Walfängern. Der Zwischenfall wird in der preisgekrönten BBC
Dokumentation
Black Harvest verarbeitet und ausgestrahlt.
September: Die
Sea Shepherd II kehrt für Reparaturen und Wartungsarbeiten nach Bristol, England, zurück.
November: Die Sea Shepherd Aktivisten kehren nach
Island zurück und gehen gegen den illegalen isländischen Walfang vor.
Die Sea Shepherd Maschinisten Rod Coronado und David Howitt
bewerkstelligen es, zwei der vier isländischen Walfangschiffe im Hafen
von Reykjavík zu versenken. Ebenso zerstören sie die
Walverarbeitungsstation in Hvalfjörður. Diese Aktion beendet den
kommerziellen Walfang auf Island für die nächsten 16 Jahre. Der Coup
schafft es weltweit auf die Titelseiten.
1987Mai & Juni: Da die
Sea Shepherd II in
Britannien liegt und repariert werden muss, benötigt die Gesellschaft
ein weiteres Schiff, um gegen die zunehmende Treibnetzfischerei im
Nordpazifik vorgehen zu können. Die Sea Shepherd Conservation Society
erwirbt den Wadennetzfischer
Bold Venture bei einer
Zwangsversteigerung. Das Schiff selbst ist für die Kampagne nicht
geeignet, aber es gelingt, es gegen einen japanischen Thunfischfänger
namens
Gratitude einzutauschen. Die
Gratitude wird in
Divine Wind umbenannt und für ihre Reise in den Nordpazifik vorbereitet.
Juli & August: Die
Divine Wind setzt
Kurs auf die Aleuten, macht aber Zwischenstopps in Amchitka und Attu, um
„ghost nets“ (d.i. herrenlose, zurückgelassene Treibnetze) zu
dokumentieren. Auf dem Rückweg hält das Schiff bei den Pribilof Islands
um den Bestand des Nördlichen Seebären zu untersuchen. Bei dieser
Expedition werden viele Meilen von herumtreibenden Netzen gefunden und
entfernt.
1988Januar: Kapitän
Watson, die Aktivistin Dr. Joanna Forwell und der Vorsitzende von Sea
Shepherd Schweden, Sten Borg, reisen nach Island. Kapitän Watson
verlangt, dass das Land wegen der Versenkung der halben isländischen
Walfängerflotte Anklage gegen die Sea Shepherd Conservation Society und
ihn selbst erhebe. Island verweigert dies. Kapitän Watson teilt den
isländischen Medien mit, dass die Aktionen von Sea Shepherd Vertretern
gegen die isländischen Walfangaktivitäten offensichtlich eine legitime
und gerechtfertigte Durchsetzung geltenden Rechts gewesen seien, da
Island sich weigere, den illegalen Walfang dadurch zu verteidigen, dass
es Sea Shepherd wegen Sabotage anklage. Sea Shepherd teilt des Weiteren
mit, das jegliche Anschuldigungen gegenüber Sea Shepherd kriminell zu
sein, haltlos seien da keinerlei Anklage, geschweige denn eine
Verurteilung in Island vorliege.
März: Ein Sea Shepherd Vertreter dokumentiert das Töten von Delfinen durch einen US amerikanischen Thunfischfänger namens
Sea King.
Die Sea Shepherd Conservation Society übereignet die Nutzungsrechte
dieses Materials an Sam LaBudde vom Earth Island Institute. Sea
Shepherds Filmmaterial wird in dem Film zusätzlich zu den Aufnahmen
gezeigt, die Sam LaBudde an Bord eines panamaischen Thunfischfängers
gedreht hatte. Der Film wird vom Sea Shepherd Direktor Peter Brown
herausgegeben und löst Empörung über die Thunfischindustrie aus und
trägt zu einem Verbot der Delfintötung durch US amerikanische
Thunfischunternehmen bei.
November: Das Sea Shepherd Schiff
Divine Wind wird verkauft. Die Sea Shepherd Society verwendet den Erlös, um die
Sea Shepherd II zu überholen.
1989Juli: Nach langwierigen Reparaturen in den Niederlanden und in Britannien überquert die
Sea Shepherd II den Atlantik und fährt nach Key West, Florida, um Besatzung und Vorräte
aufzunehmen und im Folgenden den Panamakanal zu durchfahren, um dann
weiter nach Puntarenas, Costa Rica, zu reisen. In Puntarenas fängt die
Sea Shepherd II zwei venezuelanische Thunfischfänger ab. Den Schiffen wird nicht
gestattet, weiter zu fahren, ehe sie nicht Kapitän Watson und seinen
Offizieren gestattet haben, ihre Logbücher und Fischtanks auf Beweise
für getötete Delfine hin zu inspizieren. Zusätzlich zu den so erlangten
Beweisen, offenbart das Logbuch des Thunfischfängers
Pan Pacific die Fangorte, an denen Delfine getötet wurden.
August: Die
Sea Shepherd II jagt zahlreiche mexikanische Thunfischfänger von Delfinschulen im östlichen Pazifik fort.
1990März: Die Sea Shepherd
Conservation Society berät sich mit einem Marinebiologen und einem
Physiker, um einen Weg zu finden, Treibnetze versenken zu können, ohne
dabei Schaden an der Umwelt anzurichten. Eine erfolgreiche Methode wird
gefunden, getestet und für den Einsatz in der Praxis vorbereitet.
Januar - Juli: Die
Sea Shepherd II wird für die anstehende Jagd auf die Treibnetzfischer im Nordpazifik
ausgerüstet und vorbereitet. Im Juni werden die Schiffsmotoren sabotiert
und die Kampagne verzögert sich um fast zwei Monate
August: Die
Sea Shepherd II verlässt Seattle, um im Nordpazifik nach Treibnetzflotten zu suchen.
Ein japanischer Verband wird etwa 1400 Seemeilen vor Hawaii geortet. Die
Sea Shepherd II rammt zwei japanische Treibnetzfischer und
versenkt ca. 60 Meilen Treibnetz. Der entstandene Schaden beziffert sich
für die Japaner auf über zwei Millionen US Dollar. Eine filmische
Dokumentation der Ereignisse durch Sea Shepherd wird weltweit gezeigt,
sogar im japanischen Fernsehen. Die offizielle japanische Reaktion auf
den Vorfall ist, dass nichts geschehe sei.
Quelle: Sea Shepherd Deutschland e.v.