"Die Weltraumteleskope «Hubble» und «Spitzer» haben einen
Kandidaten für die bislang fernste Galaxie erspäht. Die Sterneninsel ist
vermutlich 13,3 Milliarden Lichtjahre entfernt, wie die
US-Raumfahrtbehörde Nasa am Donnerstag (Ortszeit) in Washington
berichtete.


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Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht in einem Jahr zurücklegt -
knapp zehn Billionen Kilometer. Das Licht der fernen Galaxie wäre damit
13,3 Milliarden Jahre zu uns unterwegs und zeigt das Himmelsobjekt rund
420 Millionen Jahre nach dem Urknall. Damals hatte das Universum erst
drei Prozent seines heutigen Alters.

Die Galaxie sei möglicherweise zu weit entfernt, um mit einem
existierenden Teleskop ihre Entfernung exakt zu bestimmen, erläuterte
die Nasa. Erst der «Hubble»-Nachfolger, das im Bau befindliche «James
Webb»-Weltraumteleskop, werde voraussichtlich dazu in der Lage sein. Es
soll 2018 ins All geschossen werden. Die Astronomen hatten das
Himmelsobjekt nur mit Hilfe einer gigantischen natürlichen Lupe
aufspüren können: Zwischen der Galaxie und uns befindet sich ein
Galaxienhaufen, der mit seiner enormen Schwerkraft das Licht der fernen
Sterneninsel beugt.

Durch diese sogenannte Gravitationslinse entstehen drei Abbilder der
fernen Galaxie, die rund acht-, sieben- und zweimal heller sind, als die
Sterninsel sonst am Himmel erscheinen würde. «Dieser Galaxienhaufen
schafft, was kein von Menschen gemachtes Teleskop erreicht», betonte der
Leiter des Forscherteams, Marc Postman, vom Space Telescope Science
Institute in Baltimore. «Ohne die Vergrößerung wäre die Beobachtung
dieser Galaxie eine Herkulesaufgabe.»

Aus ihren Beobachtungen schließen die Astronomen, dass die Galaxie nur
eine Ausdehnung von 600 Lichtjahren hat. Zum Vergleich: Unsere
Heimatgalaxie, die Milchstraße, besitzt einen Durchmesser von rund 150
000 Lichtjahren. Selbst die Große Magellansche Wolke, eine kleine
Satellitengalaxie der Milchstraße, ist noch 14 000 Lichtjahre groß.
Vermutlich handele es sich um einen jungen Baustein der ersten Galaxien,
schreiben die Wissenschaftler, die ihre Entdeckung im Fachblatt «The
Astrophysical Journal» vorstellen. «In den kommenden 13 Milliarden
Jahren wird sie möglicherweise Dutzende, Hunderte oder sogar Tausende
Male mit anderen Galaxien und Galaxiefragmenten verschmelzen», meint
Erstautor Dan Coe.

Die Astronomen hatten das Himmelsobjekt, das die Katalognummer
MACS0647-JD bekam, durch insgesamt 17 Farbfilter beobachtet, von
Ultraviolett bis Infrarot.
Nur in den beiden Rötesten tauchte es überhaupt auf. Die Forscher
schließen daraus auf seine enorme Entfernung. Denn die Ausdehnung des
Universums dehnt auch die Wellenlänge des Lichts ferner Himmelsobjekte
und verschiebt es umso stärker ins Rote, je weiter das Objekt entfernt
ist. Würde es sich nur um ein näher gelegenes, schwach leuchtendes rotes
Objekt handeln, müsste es in den Aufnahmen des Infrarotteleskops
«Spitzer» hell strahlen, erläuterten die Forscher. Mit «Spitzer» sei die
Galaxie jedoch kaum nachzuweisen. Das spreche dafür, dass es sich um
ein enorm weit entferntes Objekt mit sehr großer Rotverschiebung
handele."

Quellen:

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