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 Schüßler-salze

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Lucky77

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BeitragThema: Schüßler-salze   Schüßler-salze EmptyMo Nov 26, 2012 8:17 am

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Schüßler-Salze (Tabletten)


Schüßler-Salze sind alternativmedizinische Präparate von Mineralsalzen in homöopathischer Dosierung (Potenzierung). Die Therapie mit ihnen geht auf den homöopathischen Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler
(1821–1898) zurück und basiert auf der Annahme, Krankheiten entstünden
allgemein durch Störungen des Mineralhaushalts der Körperzellen und
könnten durch homöopathische Gaben von Mineralien geheilt werden. Diese
Annahmen sind wissenschaftlich nicht anerkannt, eine Wirksamkeit der Schüßler-Salze ist nicht nachgewiesen.


Geschichte


„Biochemische Heilweise“ des Wilhelm Heinrich Schüßler


Der homöopathische Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler veröffentlichte in der Allgemeinen Homöopathischen Zeitung 1873 den Artikel „Eine abgekürzte Therapie gegründet auf Histologie und Cellularpathologie“,
das auf knapp 16 Seiten die Grundzüge seiner Lehre enthielt und eine
Therapieform namens „Biochemische Heilweise“ vorstellte. Schüßlers
Abkürzung bestand darin, dass er statt der etwa tausend Mittel in der
Homöopathie nur zwölf Salze, „Schüßler-Salze“ genannt, zur Therapie fast
aller Krankheiten für ausreichend hielt. Schüßler ging davon aus, dass
Krankheiten auf der Grundlage gestörter biochemischer Prozesse
entstehen. Er nahm an, dass Krankheiten zu einem großen Teil auf der
Grundlage eines „gestörten Mineralhaushaltes“ entstehen, wobei das
Fehlen eines bestimmten Minerals den gesamten Stoffwechsel
beeinträchtige.

Durch die Zufuhr dieser nun fehlenden Mineralstoffe wollte Schüßler die Krankheiten bekämpfen. Dazu sei die Potenzierung
der Salze notwendig, um Mängel innerhalb einer Zelle aufzufüllen. Nach
seiner Ansicht gelangen die hoch verdünnten „feinstofflichen“
Mineralstoffe, also die einzelnen Moleküle, direkt in das Zellinnere.
Die Mängel außerhalb der Zellen seien durch eine nährstoff- und
basenreiche Ernährung aufzufüllen, da ein gewisses Gleichgewicht
zwischen Zellinnerem und Extrazellularraum notwendig sei. Nach Schüßlers Ansicht verursacht ein pathogener
Reiz die Verstärkung der Funktion einer Zelle, da die Zelle bemüht ist,
den Reiz abzustoßen. Aufgrund dieser Tätigkeit verliere sie einen Teil
ihrer mineralischen Funktionsmittel. Diese Zellen seien dann pathogen
verändert, was das Wesen einer Krankheit sei.

Abgrenzung von der Homöopathie


Schüßler erklärte, sein Verfahren sei „kein homöopathisches“, weil es nicht auf dem von Samuel Hahnemann propagierten Simile-Prinzip
(„Ähnliches kann durch Ähnliches geheilt werden“) beruhe, sondern auf
physiologisch-chemische Vorgänge im menschlichen Organismus
zurückzuführen sei. Auch die in der Homöopathie üblichen Arzneimittelprüfungen an gesunden Probanden lehnte Schüßler aus diesem Grund für seine Salze als „grundfalsch“ ab.

Es gab zu seinen Lebzeiten viele Auseinandersetzungen mit
Homöopathen, die seine Behandlungsmethode schon allein wegen ihrer
Einfachheit nicht akzeptierten und verächtlich von Düngemitteln sprachen. Sie witterten Verrat an der gemeinsamen Sache. In seiner abgekürzten Therapie schreibt Schüßler selbst:


„Die Grundlage meiner Forschung waren Histologie, die darauf bezügliche Chemie, die anorganischen Bestandteile der Gewebe und die physiologischen Wirkungen oder Funktionen dieser Bestandteile.“

Bei seinen Untersuchungen fand er nach eigenen Angaben zwölf
verschiedene Verbindungen, die im menschlichen Körper vorkämen, die
sogenannten Schüßler-Salze.

Im Vorwort zu späteren Auflagen seiner Arbeit bekannte er sich zu den Einflüssen, die der Physiologe Jakob M. Moleschott und der Pathologe Rudolf Virchow
auf seine Theorie hatten. Die heftigen Auseinandersetzungen mit
führenden Homöopathen brachten Schüßler 1876 zum Austritt aus dem
„Centralverein homöopathischer Ärzte“. Der polemische Schlagabtausch
ging jedoch über Jahrzehnte weiter. Die naturwissenschaftliche Medizin
nahm dagegen das neue „biochemische“ Verfahren kaum zur Kenntnis. Im
Kaiserreich wurde es zwar von den meisten Gesundheitsbehörden im Rahmen
der gesetzlich verankerten Kurierfreiheit toleriert, aber nicht gefördert.

Diagnose durch Antlitzanalyse


Merkmale im Gesicht ließen Schüßler die verschiedenen fehlenden
Mineralstoffe feststellen und so eine entsprechende Dosierung der Salze
vornehmen. Kurt Hickethier erweiterte später die von Schüßler eingeführte „Antlitzanalyse“ und nannte sie damals „Sonnerschau“. So ist nach Hickethier etwa ein Mangel an der Nr. 3 (Ferrum phosphoricum)
unter anderem an den inneren Augenwinkeln durch eine dunklere,
blauschwarze bis schwarze Färbung zu erkennen. Durch die darauf folgende
Einnahme des entsprechenden Mineralstoffs konnte Hickethier nach
eigenen Angaben einen Rückgang der antlitzanalytischen Zeichen im
Gesicht beobachten.

Die Antlitzdiagnostik ist nach wissenschaftlichen Kriterien nicht haltbar.

20. Jahrhundert


Anfang des 20. Jahrhundert


Zu Anfang des 20. Jahrhunderts existierten drei konkurrierende
Verbände: der „Verband biochemischer Vereine für das Deutsche Reich“,
der „Schüssler-Bund“ und der „Jade-Verband“. In den 1920er Jahren zählte
die biochemische Bewegung über 800 ehrenamtliche „Krankenbehandler“.
Diese wurden von Ärzten, die in ihnen Kurpfuscher
sahen, in nicht wenigen Fällen wegen fahrlässiger Körperverletzung oder
gar Tötung angezeigt. Die meisten Gerichtsverfahren endeten aber mit
Freispruch.

Durch die Reichsarbeitsgemeinschaft der Volksverbände wurden die
biochemischen Vereine 1922 zwangs-zusammengeschlossen zum „Biochemischen
Bund Deutschlands“. Er hatte 1928 bereits 184.672 Mitglieder und war
straff organisiert. 1929 hatte die Bundesgeschäftsstelle 22
hauptamtliche Mitarbeiter. In einem eigenen Verlag in Potsdam erschienen
die „Zeitschrift für Biochemie. Volkstümliches Fachorgan für Mineralstofflehre“ mit einer Auflage von über 200.000 Exemplaren sowie zahlreiche Informationsschriften.

Vor der gesetzlichen Festschreibung der Berufsbezeichnung
Heilpraktiker (1939) wurde Schüßlers Lehre wesentlich durch
Laienbewegungen verbreitet. Einen Beitrag zur Weiterentwicklung der
Behandlungsmethode nach Schüßler leistete Kurt Hickethier, der zwei Kurhäuser zur Behandlung seiner Patienten errichtete. Der erste „biochemische Verein“ wurde 1885 in Oldenburg gegründet.

Zeit des Nationalsozialismus


Zur Zeit des Nationalsozialismus
wurde die „Biochemie“ eine anerkannte Heilweise. Die
„Krankenbehandler“, die bislang am Rande der Legalität praktiziert
hatten, erhielten den Status von Heilpraktikern.
Außerdem konnten erstmals mit staatlicher Billigung und Förderung
Untersuchungen durchgeführt werden, in denen die behauptete Wirksamkeit
„biochemischer“ Arzneimittel überprüft wurde. Solche Versuche fanden
auch in den Konzentrationslagern Dachau und Auschwitz statt, unter Leitung des Reichsarztes SS Ernst-Robert Grawitz.
Dabei wurden unter anderem künstlich herbeigeführte Fälle von
Blutvergiftung und Malaria weitgehend erfolglos behandelt. Für die
Häftlinge nahmen diese Experimente in den meisten Fällen einen tödlichen
Ausgang.[1]

Der „Biochemische Bund“ geriet nach 1933 mehr und mehr in nationalsozialistisches Fahrwasser. Eine interne Gleichschaltung
führte zum Ausschluss unerwünschter, vor allem „nichtarischer“
Mitglieder. Ab 1934 findet man in der Mitgliederzeitschrift die Rubrik
„Volk und Rasse“ und an der Spitze der Bundesleitung linientreue
Parteigenossen. 1935 erfolgte die zwangsweise Eingliederung in die
„Reichsarbeitsgemeinschaft der Verbände für naturgemäße Lebens- und
Heilweise“.

Ende des Zweiten Weltkriegs


Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der „Bund“ aufgelöst, aber
bereits 1946 neu konstituiert. 1949 gab er wieder eine
Mitgliederzeitschrift heraus („Gesundes Volk“, später „Weg zur Gesundheit“), konnte aber nicht wieder an die frühere Bedeutung anknüpfen. Aus einem verbandseigenen Kurhaus, das 1936 in Hahnenklee im Harz den Betrieb aufgenommen hatte, ging 1949 ein „Dr. Schüssler-Sanatorium“ hervor.

Der Vizepräsident des Biochemischen Bund Deutschlands e. V.,
Hans-Heinrich Jörgensen, vertritt die Auffassung, dass sich
Schüßler-Salze nicht nur zum Ausgleich von Mangelerscheinungen, sondern
auch gemäß dem homöopathischen Ähnlichkeitsprinzip anwenden lassen.[2][3]

21. Jahrhundert


Die „Biochemie nach Schüßler“ ist hauptsächlich durch Heilpraktiker
als Therapieform erhalten geblieben. Sie wird in Fachschulen gelehrt
und viele Heilpraktiker arbeiten täglich in der Praxis mit diesen
Mitteln. 2004 gab es in Deutschland wieder etwa 70 „biochemische
Vereine“ und weitere im Ausland. Die Schüßler-Salze werden von
interessierten Menschen bei verschiedensten Krankheitsbildern
angewendet.

Anwendung


Schüßler-Salze sollen als „homöopathisch aufbereitete“, d. h.
potenzierte Mittel in Tablettenform angewendet werden, die man dann im
Mund langsam zergehen lässt. Die Mineralstoffe sollen dann nach
Vorstellung der Befürworter über die Mundschleimhaut vom Körper
aufgenommen werden. Für jedes Salz gibt es eine sogenannte Regelpotenz.
Für die Salze Nr. 1, 3 und 11 wird in der Regel D12 genommen. Für die
übrigen Salze gilt D6 als Regelpotenz.

Zur Anzahl der Tabletten pro Tag gibt es verschiedene Ansichten. Die
Ansicht, dass die Verwendung großer Mengen Schüßler-Salze einen
Mineralstoffmangel besser beheben könne als die Verabreichung nur
weniger Tabletten pro Tag, steht allerdings im Widerspruch zu der
Tatsache, dass bei der Potenz D6 selbst tausend Tabletten immer noch
weniger als ein Milligramm des zugrundeliegenden Minerals enthalten.

Da Tabletten vielfach überwiegend aus Milchzucker (Laktose) bestehen, gibt es für Patienten mit Laktoseintoleranz die Schüßler-Salze auch in Form alkoholischer Tropfen oder laktosefreier Globuli (Kügelchen aus Rohrzucker).

Herstellung


Die Schüßler-Mittel werden nach homöopathischer Verfahrensweise durch
Schütteln, Reiben oder Zerkleinern verdünnt und haben entsprechende
Verdünnungsbezeichnungen: D1 bedeutet, dass es sich um eine Verdünnung
von 1:10 handelt, Dx allgemein eine Verdünnung von 1:10x. Die Salze sind in der Regel D6 = 1:1.000.000 oder D12 = 1:1.000.000.000.000 verdünnt.

Bei den biochemischen Mitteln nach Schüßler handelt es sich um homöopathische Arzneimittel im Sinne des deutschen Arzneimittelgesetzes (AMG), die als Fertigarzneimittel
nach einem vereinfachten Genehmigungsverfahren („Registrierung“) in den
Verkehr gebracht werden. Anders als für die „Zulassung“ von
Arzneimitteln brauchen Wirksamkeit und Unbedenklichkeit bei der
„Registrierung“ homöopathischer Arzneimittel nicht nachgewiesen zu
werden; im Gegenzug dürfen allerdings auch keine Anwendungsgebiete (Indikationen) angegeben werden.

Wirksamkeit


Schüßler-Salze haben keine pharmakologische Wirkung. Die Stiftung Warentest kommt zu dem Urteil: „Biochemie nach Schüßler ist zur Behandlung von Krankheiten nicht geeignet.“[4] Edzard Ernst
urteilt 2007 und 2010: „Die Behandlungskostenübernahme durch einige
deutsche Krankenkassen ändert nichts daran, dass diese ‚Therapie‘ als
eine nicht wirksam bewertete Behandlung einzustufen ist“.[5][6]

Eingesetzte Mittel


Die 12 „Funktionsmittel“



  1. Calcium fluoratum D12 (Calciumfluorid)
  2. Calcium phosphoricum D6 (Calciumphosphat)
  3. Ferrum phosphoricum D12 (Eisenphosphat)
  4. Kalium chloratum D6 (Kaliumchlorid)
  5. Kalium phosphoricum D6 (Kaliumphosphat)
  6. Kalium sulfuricum D6 (Kaliumsulfat)
  7. Magnesium phosphoricum D6 (Magnesiumhydrogenphosphat)
  8. Natrium chloratum D6 (Natriumchlorid - Kochsalz)
  9. Natrium phosphoricum D6 (Natriumphosphat)
  10. Natrium sulfuricum D6 (Natriumsulfat)
  11. Silicea D12 (Kieselsäure)
  12. (Calcium sulfuricum D6 (Calciumsulfat))

Diese zwölf ursprünglichen Schüßler-Salze hat Schüßler im Jahr 1895
auf elf reduziert; er schrieb: „Da der schwefelsaure Kalk nicht in die
konstante Zusammensetzung des Organismus eingeht, so muss er von der
biochemischen Bildfläche verschwinden. Statt seiner kommt Natrium
phosphoricum resp. Silicea in Betracht.“

Später wurden von verschiedenen Anhängern der „Biochemie nach
Schüßler“ fünfzehn weitere Stoffe eingeführt, welche heute unter der
Bezeichnung „Ergänzungsmittel“ zusammengefasst werden.

Die 15 „Ergänzungsmittel“



  1. Kalium arsenicosum D6 (Kaliumarsenit)
  2. Kalium bromatum D6 (Kaliumbromid)
  3. Kalium jodatum D6 (Kaliumiodid)
  4. Lithium chloratum D6 (Lithiumchlorid)
  5. Manganum sulfuricum D6 (Mangansulfat)
  6. Calcium sulfuratum D6 (Calciumsulfid)
  7. Cuprum arsenicosum D6 (Kupferarsenit)
  8. Kalium-Aluminium sulfuricum D6 (Alaun)
  9. Zincum chloratum D6 (Zinkchlorid)
  10. Calcium carbonicum D6 (Calciumcarbonat)
  11. Natrium bicarbonicum D6 (Natriumhydrogencarbonat)
  12. Arsenum jodatum D6 (Arsentriiodid)
  13. Aurum Chloratum Natronatum D6 (Gold/Natriumchlorid)
  14. Selenium D6 (Selen)
  15. Kalium bichromicum D12 (Kaliumdichromat)

Ergänzende biochemische Mittel nach Joachim Broy


Der Heilpraktiker Joachim Broy hat zu den bisherigen Schüßler-Salzen weitere sieben Mineralsalze ergänzt. Sie sind allerdings nicht unter der Marke Dr. Schüßler Salze zu beziehen.


  • Natrium fluoratum D6 (Natriumfluorid)
  • Magnesium fluoratum D6 (Magnesiumfluorid)
  • Calcium chloratum D6 (Calciumchlorid)
  • Ferrum chloratum D6 (Eisenchlorid)
  • Ferrum sulfuricum D3 (Eisenoxydulsulfat)
  • Magnesium chloratum D6 (Magnesiumchlorid)
  • Magnesium sulfuricum D6 (Magnesiumsulfat)

Komplex-Biochemie


Die Komplex-Biochemie ist eine seit den 1920er Jahren
bestehende Sonderform der Therapie mit Schüßler-Salzen. Sie wurde von
dem Berliner Arzt Konrad Grams entwickelt. Die rund 30 Präparate der
Komplex-Biochemie werden seither unter dem Namen „JSO Bicomplexe“
hergestellt und vermarktet, die Zusammensetzung ist nur unwesentlich
verändert worden. Konrad Grams entwickelte – dem Zeitgeist folgend[7]
– aus der Schüßler-Biochemie ein deutlich laienfreundlicheres
Selbstbehandlungs-System – die „Komplex-Biochemie“: „Unter
Komplex-Biochemie verstehen wir die Vereinigung mehrerer Mineralsalze zu
einem Mittel, welches zu den erkrankten Geweben oder dem erkrankten
Körperteil in Beziehung steht. Es deckt gewissermaßen alle
Krankheitserscheinungen der betreffenden Krankheit.“[8] Grams selbst hängt in seinen Schriften[9] auch weiterhin der pseudomaterialistischen Defizit-Hypothese an („Die Komplex-Biochemie ist […] eine Ernährungstherapie.“[8])

Die Komplex-Biochemie nach Grams umfasst dreißig sehr einfache
Konzepte, die die Wahl des Mittels leicht machen (bei Durchfall das
„Darmmittel“, bei „Husten“ das „Hustenmittel“ usw.). Auch wenn etliche
Heilpraktiker die Behandlung mit komplex-biochemischen Mitteln anbieten,
ist das System vor allem zur Selbstmedikation gedacht.

Aufgrund arzneimittelrechtlicher Vorschriften ist die Angabe einer Indikation
nur noch für zugelassene, nicht jedoch für registrierte homöopathische
Arzneimittel erlaubt, so dass Angaben wie "Hustenmittel" auf der Packung
der – lediglich registrierten – JSO Bicomplexe nicht mehr zulässig
sind. Die Erteilung einer Zulassung (statt der ebenfalls zulässigen
Registrierung) würde Wirksamkeitsnachweise für die beanspruchte
Indikation voraussetzen.

Literatur



  • Joachim Broy: Die Biochemie nach Dr. Schüßler. Verlag Klaus Foitzick, München 1995, ISBN 3-929338-03-3.
  • Thomas Feichtinger, Elisabeth Mandl, Susana Niedan-Feichtinger: Handbuch der Biochemie nach Dr. Schüßler. 4. Auflage. Haug, Stuttgart 2005, ISBN 3-8304-7223-4.
  • Thomas Feichtinger, Susana Niedan-Feichtinger: Praxis der Biochemie nach Dr. Schüßler. Haug, Stuttgart 2004, ISBN 3-8304-7211-0.
  • Kurt Hickethier: Lehrbuch der Biochemie. Verlag Friedrich Depke, Kemmenau, 13. Auflage 2005, ISBN 3-9809934-3-4.
  • Thomas Feichtinger, Susana Niedan-Feichtinger: Antlitzanalyse in der Biochemie nach Dr. Schüßler: der Bildatlas. 3.Auflage. Haug, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8304-7270-4.
  • Margit Müller-Frahling, Birte Kasperzik: Biochemie nach Dr. Schüßler. Deutscher Apothekerverlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8047-2356-6.

Einzelnachweise



  1. ↑ Robert Jütte: Geschichte der Alternativen Medizin. Von der Volksmedizin zu den unkonventionellen Therapien von heute. C.H. Beck Verlag, München 1996, ISBN 3-406-40495-2; dort weitere Quellenangaben. Hans-Heinrich Jörgensen: 120 Jahre Biochemie. Festvortrag zum Bundeskongreß des BBD 1994 in Hahnenklee. Zu den Versuchen in Konzentrationslagern siehe auch [1].
  2. ↑ Hans-Heinrich Jörgensen: 120 Jahre Biochemie, Festvortrag zum Bundeskongreß des BBD 1994 in Hahnenklee: „Beides
    ist möglich und funktioniert auch, denn schließlich sind die Salze ja
    nach den Regeln der Homöopathie aufbereitet. Aber die
    Indikationsansprüche, die Zielrichtung, die Erscheinungen, die behandelt
    werden sollen, sind andere, ob ich mit meiner Arznei schlicht
    Mineralmängel beseitigen will, oder ob ich entsprechend dem
    homöopathischen Arzneibild Konstitutionen verändern will.“

  3. ↑ Hans-Heinrich Jörgensen: Biochemie im 21. Jahrhundert. Vortrag beim Bundeskongress 2000 des BBD in Freiburg.
  4. ↑ Stiftung Warentest (Hrsg.): „Die andere Medizin - ´Alternative´ Heilmethoden für Sie bewertet“, Berlin 2005, ISBN 3-937880-08-9, S. 106.
  5. [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] Aufgerufen am 9. Oktober 2010
  6. ↑ Edzard Ernst: Falsch verstandene „Patientenfreundlichkeit“. In: MMW - Fortschritte der Medizin, 8(2007), S. 55.
  7. ↑ Andrea M. Sahler: Homöopathische Komplexmittel - Ihre historische Entwicklung, ihre Begründer und ihre gegenwärtige Bedeutung. Pflaum Verlag, München 2003, ISBN 3-7905-0893-4.
  8. a b Konrad Grams: Handbuch der Komplex-Biochemie (3. Auflage). Kombi-Verlag GmbH, Berlin, 1928.
  9. ↑ Konrad Grams: Über Mediastinaltumoren (Dissertation). Friedrich-Wilhelms-Universität, Berlin. 1919.

Siehe auch



  • Liste homöopathischer Grundsubstanzen

Weblinks



  • „Die heilsamen Zwölf“ – Artikel der Süddeutschen Zeitung.
  • Axel Helmstädter: "Wilhelm Heinrich Schüßler - Ein Therapeut als Kind seiner Zeit". Pharmazeutische Zeitung 51/2007.
  • Ratgeber Alternativmedizin: Schüßler Salze - teuer, aber wertlos? von Edzard Ernst - Stern-Online Oktober 2010

Quelle:Wikipedia
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