Präkognition (lateinisch: vor der Erkenntnis) ist die angebliche
Fähigkeit, ein Ereignis oder einen Sachverhalt für die Zukunft
vorherzusagen, ohne dass hierfür rationales Wissen zum Zeitpunkt der
Voraussicht zur Verfügung gestanden hätte. Präkognition wird neben
Telepathie und Hellsehen in der Parapsychologie als Außersinnliche
Wahrnehmung betrachtet. Mögliche Belege für die Existenz von
Präkognition werden in der Parapsychologie untersucht.
ErklärungsansätzeDie Parapsychologie stellt quantitativ-statistische sowie qualitative
Experimente an und erforscht Spontanphänomene, zu denen die
präkognitiven Berichte gehören. Hans Bender hat in den 1980er Jahren in
seinem Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene in
Freiburg im Breisgau das „episodische Material“ geprüft und darunter
angeblich in 39 Prozent der Fälle Präkognition festgestellt.
Einige Physiker halten Blicke in die Zukunft grundsätzlich durchaus
für möglich. Der Philosoph und Physiker Carl Friedrich von Weizsäcker
schreibt in seinem Buch „Aufbau der Physik“, es liege nahe, „zu den zwei
wissenschaftlich zugänglichen Modi der zeitlichen Modallogik, der
Faktizität und der Möglichkeit, einen dritten, unserer Wissenschaft bis
heute unzugänglichen Modus hinzuzufügen, den man vielleicht
zeitüberbrückende Wahrnehmbarkeit nennen würde.“ Doch eine Theorie
hierzu müsse über Faktizität und Möglichkeit „ähnlich hinausgehen, wie
die Quantentheorie über die Grundbegriffe der klassischen Physik“ und
ist nicht bekannt.
Der Engländer Jon Taylor hat 1998 in seinem Aufsatz “A New Theory for
ESP” weitere Anstöße geliefert. Für ihn spielen sich präkognitive
Kontakte mit Gedanken über Ereignisse ab, nicht mit den Ereignissen
selbst. Parapsychologische Experimente zur Präkognition seien nur
erfolgreich gewesen, wenn die Versuchspersonen “Feedback” erhalten
hätten. Er schreibt: „Doch da das Feedback in der Zukunft gegeben wird,
muss es eine Art Verbindung zwischen dem Gehirn in der Zukunft und dem
Gehirn in der Gegenwart geben, um die hellseherische Fähigkeit
hervorzurufen. Daraus folgt, da eine ‚Gehirn-zu-Gehirn‘-Verbindung
ohnehin gefordert ist, die logische Interpretation, dass es diese
Verbindung ist, die die Zielinformation trägt und nicht der
hellseherische Kontakt mit dem Zielereignis selbst“.
Diese hypothetische ‚Gehirn-zu-Gehirn‘-Verbindung findet sich auch in Naturreligionen und philosophischen Lehren.
ExperimenteHans Bender unternahm Versuche zur Präkognition mit der
Schauspielerin Christine Mylius und dem holländischen Medium Gerard
Croiset, mit dem er das sogenannte Platz-Experiment durchführte.
Auch die Experimente des “Stanford Research Institute” und später des
“Princeton Engineering Anomalies Research” (PEAR) gehören in diesen
Umkreis. Letztere Forschungsgruppe unter Leitung von Robert Jahn nannte
ihre Methode „Präkognitive Fernwahrnehmung“ (Precognitive Remote
Perception – PRP). Dabei wurde zufällig ein Ziel aus einer Reihe von
Vorschlägen ausgewählt, das der abgeschirmte Empfänger im Labor nicht
kennen konnte. Der Agent oder Sender begab sich an diesen Ort und
beobachtete und notierte die Umgebung, während gleichzeitig der
Empfänger verbal seine Impressionen beschrieb oder eine Skizze
anfertigte. Die Auswertung geschah durch einen unabhängigen Juror nach
einem festgelegten Schlüssel.
Keines dieser oder anderer Experimente hat zu einem wissenschaftlichen Beweis des Phänomens geführt.
Quelle:
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