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 Yggrasil Die Weltenesche

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Lucky77

Lucky77


Männlich Anzahl der Beiträge : 856
Ort : Hyperborea

Yggrasil Die Weltenesche Empty
BeitragThema: Yggrasil Die Weltenesche   Yggrasil Die Weltenesche EmptyDo Nov 22, 2012 10:53 pm





Darstellung der Weltenesche Yggdrasil mit den verschiedenen Tieren,
die in und bei ihr leben, in einer isländischen Handschrift des 17.
Jahrhunderts.
Yggdrasil, altnordisch Yggdrasill, ist in der
nordischen Mythologie der Name einer Esche, die als Weltenbaum den
gesamten Kosmos verkörpert. Andere Namen dieses Baumes waren wohl
Mimameid oder Lärad.

Yggdrasil in der Edda

Nachdem
die Götter den Ur-Riesen Ymir getötet haben, erschaffen sie, dem Mythos
nach, aus seinem Leichnam alle existierenden Dinge. Die Weltenesche
Yggdrasil ist der erste Baum, der wächst. Er ist der größte und
prächtigste Baum der Welt. Seine Äste breiten sich über alle neun Welten
aus und erstrecken sich über den Himmel. Ein Adler ohne Namen sitzt im
Geäst, zwischen seinen Augen ist ein Habicht, der Vedrfölnir genannt
wird.

Yggdrasil hat drei große Wurzeln, von denen eine nach
Jötunheim, dem Land der Riesen, wächst, wo sich auch Mimirs Brunnen
befindet. Die andere Wurzel führt nach Niflheim zur Quelle Hvergelmir,
wo der Drache Nidhöggr an ihr nagt. Die dritte Wurzel findet sich in der
Nähe von Asgard. Das Eichhörnchen Ratatöskr klettert immer zwischen der
Baumkrone und Wurzeln hin und her und verbreitet dabei üble Nachrede
vom Adler bis zum Drachen. Vier Hirsche namens Dain, Dwalin, Dunneir und
Durathror fressen die Triebe der Weltenesche ab. Die zwei Schlangen
Goin und Moin, die von Grafwitnir (Grabeswolf) abstammen, nagen an den
Wurzeln von Yggdrasil.

Unter den Zweigen des Baums halten die
Götter Gericht. Am Fuße Yggdrasils liegt auch der Urdbrunnen, an dem die
drei Nornen Urd, Werdandi und Skuld ihren Sitz haben, die das Schicksal
der Menschen bestimmen. Wenn Yggdrasil zu beben (oder zu welken)
beginnt, naht das Weltenende Ragnarök.

Der Aufbau der drei Ebenen Yggdrasils

In
den eddischen Literaturen werden bestimmte mythische Orte einer der
Welten zugeordnet. An keiner Stelle wird jedoch aufgezählt, wie die neun
Welten, die Yggdrasil verkörpert, heißen. Insgesamt werden mehr
Weltennamen als neun genannt. Die untenstehende Aufteilung in drei
Ebenen und die Benennung der neun Welten ist deswegen eine rein
neuzeitliche Rezeption, die in der Forschung so nicht mehr vertreten
wird, aber außerhalb davon noch viel Anklang findet.

1. Oberwelt
Asgard
(Asenheim): Heimat des Göttergeschlechts der Asen. Folkwang (Feld des
Volkes) und Walhall (Halle der Gefallenen): Ort der im Kampf gestorbenen
Helden.
Vingólf (in etwa das freundliche Haus): Sitz der Asengöttinnen.
Bifröst: die Asgard und Midgard verbindende Regenbogenbrücke.

Wanaheim (Wanenwelt): Heimat des Göttergeschlechts der Wanen.
Liusalfheim (Lichtalbenwelt): Heimat der Alben (Lichtalben).

2. Erde
Midgard (Mittelheim): Heimat der Menschen.
Jötunheim (Riesenwelt): Heimat der Riesen. Utgard (in etwa Außenwelt, Raum außerhalb): Außenwelt.

Muspelheim: Heimat der Feuerriesen.

3. Unterwelt
Svartalfheim (Schwarzalbenwelt): Heimat der Zwerge (Schwarzalben).
Niflheim
(Dunkelwelt): Heimat der Frostriesen, Reich des Eises, des Nebels und
der Finsternis (Polarnacht). Hvergelmir (der brausende Kessel): Ursprung
aller Flüsse.

Hel (in etwa das Verborgene): Totenreich. Unterwelt der Asen zum Fluss Äsir.
Himthusen (einst mal Ginnungagap).


Symbolik

Yggdrasil,
die Weltenesche, ist die Verkörperung der Schöpfung als Gesamtes:
räumlich, zeitlich und inhaltlich. Er ist der Weltenbaum, weil er im
Zentrum der Welt steht und alle Welten miteinander verbindet. Als
Weltachse (axis mundi) verbindet er die drei Ebenen Himmel, Mittelwelt
und Unterwelt. Als Himmelsstütze stützt er das Himmelsgewölbe. Die Edda
nennt ihn auch den Maßbaum. Die Welt reicht nur so weit wie seine Zweige
und Wurzeln reichen und die Schöpfung besteht nur solange wie er
besteht: ein Sinnbild der Raumzeit. Yggdrasil ist auch ein Sinnbild des
Lebens an sich, und von Vergehen und Werden, der Wiedererneuerung des
Lebens. Die Tiere am Baum nehmen von seiner Lebenskraft, die drei Nornen
besprengen ihn mit dem heiligen Wasser des Urdbrunnens und schenken ihm
immer wieder neue Lebenskraft. Da Yggdrasils Leben sich immer wieder
erneuert oder weil Yggdrasil immergrün ist, ist die Weltenesche auch ein
Sinnbild der Unsterblichkeit. Durch Odins Selbstopfer wird Yggdrasil
zum Opferbaum. Da Odin sich selbst am Baum aufhängt, um das geheime
Wissen bei den Wurzeln Yggdrasils zu erlangen, kann man in Yggdrasil
auch einen Wissensbaum sehen, über den man zum geheimen Wissen gelangt.

Kult

Über
die Rolle der Weltenesche Yggdrasil im Kult ist nichts bekannt.
Angesichts der zahlreichen germanischen Baumkulte ist es wahrscheinlich,
dass bei den Germanen bestimmte physische Bäume den mythischen
Weltenbaum darstellten. Sie müssen aber nicht zwingend eine Esche
gewesen sein. Die Donareiche, die Irminsul oder der heilige Baum im
schwedischen Uppsala, von dem Adam von Bremen im 11. Jahrhundert
berichtet, könnten kultische Entsprechungen von Yggdrasil gewesen sein.
Sie sind zusammenhängend mit Yggdrasil zu betrachten. Von den baltischen
Prußen ist eine solche Kultstätte in Romove überliefert.

Nach
der Edda ist Yggdrasil der Thingplatz der Götter. Hier versammeln sie
sich, beraten sich und halten Gericht. Da die Verhältnisse in der
Götterwelt oft die irdischen Verhältnisse spiegeln, kann davon
ausgegangen werden, dass das germanische Thing an oder in der Nähe einer
Verkörperung des Weltenbaums stattfand. Vermutlich wurde es von
Ritualen begleitet. In germanischer Zeit waren das Religiöse und das
Rechtliche noch nicht voneinander getrennt. Die Gerichtsbäume des
Mittelalters (in Deutschland Eichen und Linden) könnten ein Nachhall der
alten Zeit sein.

Vom heiligen Baum in Uppsala werden Tier- und
Menschenopfer berichtet. Die Irminsul wird als Himmelsstütze und
Weltachse gedeutet.

Etymologie

Der Name
Yggdrasil, altnordisch Yggdrasill, setzt sich wohl zusammen aus
altnordisch yggr „Furcht“, „Schrecken“, „Schrecklicher“ (siehe Liste der
Beinamen Odins)‘ und altnordisch drasill „Pferd“.

Überwiegend
geht man davon aus, dass Yggdrasil „Pferd des Schrecklichen (Odins
Pferd)“ heißt, und dass damit die Weltesche selbst als Odins Pferd
bezeichnet wird. Nach der Hávamál hing ein Wesen, das man meist mit Odin
identifiziert, neun Nächte in einem Selbstopfer an einem Baum, der oft
mit dem Weltenbaum gleichgesetzt wird. Es gibt auch die Auffassung, dass
es sich dort um die Schilderung eines Initiationsritus handle, im
Verlauf dessen es zu einer ekstatischen Unio mystica mit Odin gekommen
sei. Noch in späterer Zeit sagten die Deutschen, Engländer und die
nordgermanischen Völker zum Galgenbaum Ross und zum Gehängten Reiter.

Der
isländische Gelehrte Eirikr Magnússon meinte jedoch, Yggdrasil sei das
Reittier Odins und nicht der Baum selbst gewesen. Der eigentliche
Weltenbaum habe askr Yggdrasil geheißen. Der Baum an den Odin sein Pferd
bindet.

Eine weitere Ansicht führt altnordisch yggr auf seine
eigentliche Bedeutung ‚Schrecken‘ zurück und übersetzt den Baumnamen mit
„Schreckensbaum“, „Galgen“ Damit würde wiederum Odins Selbstopfer am
Galgen des Weltenbaums zum Ausdruck gebracht werden.

Einen
anderen Weg schlägt eine grundsätzlich weiter zurückreichende Deutung
ein, als die Deutungen der eddischen Literaturen. Diese basiert auf
Vergleichen zu anderen indogermanischen, religiös-kultischen
Vorstellungen. Danach bedeutet Yggdrasil „Eibensäule“. Altnordisch yggia
wäre demnach von germanisch *igwja „Eibe“ und altnordisch drasill von
indogermanisch *dher- „stützen“ abzuleiten.

Historische Wurzeln

Die
geschichtlichen Wurzeln des nordischen Weltenbaums reichen mindestens
zurück bis in indogermanische Zeit, da der Weltenbaum zum mythologischen
Fundus vieler indogermanischer Völker gehört: Balten (die Eiche Austras
koks), Inder (der Feigenbaum Asvattha), Perser (Simurgh-Baum) und
Slawen – gegebenenfalls auch der Baum der Hesperiden der Griechen. In
diesen Mythologien findet sich oft ein Greifvogel an der Spitze und/oder
eine Schlange an den Wurzeln des Baums.

Kaum mehr wird heute
vertreten, dass Yggdrasil eine spätheidnische Entlehnung des
mittelalterlichen, christlichen Kreuzbaumes ist. Eher geht man davon
aus, dass die Vorstellung des christlichen Kreuzbaums durch heidnische
Vorstellungen beeinflusst wurde.

Schamanistische Bezüge

In
den zirkumpolaren schamanistischen Kulturen des Nordens von
Nordamerika, Europa und Asien finden sich ähnliche Vorstellungen des
Weltenbaums wie sie von Yggdrasil berichtet werden. In Kult und
Mythologie der Germanen und ihrer Nachfahren sind noch schamanistische
Spuren vorhanden. Insbesondere bei Odin. Das Selbstopfer Odins an
Yggdrasil, sein enger Bezug zur Ekstase und sein achtbeiniges Pferd
Sleipnir sind Merkmale, die dem Schamanischen sehr nahe stehen.

Man
kann deswegen davon ausgehen, dass der nordische Weltenbaum aus einer
Zeit stammt, in der er von Schamanen in ihrer praktischen Arbeit genutzt
wurde. Kennzeichnend für Weltenbäume dieser schamanistischen Kulturen
ist die Vorstellung, dass der Weltenbaum die Welt in ihrer Gesamtheit
darstellt. Somit ist er zugleich auch der erste aller Bäume. Er steht im
Zentrum der Schöpfung und verbindet die drei Ebenen Himmel, Erde und
Unterwelt (und alle sonstigen Welten, die es gibt) miteinander. Meist
ist er mit einer Muttergottheit und Martyrium verbunden. Sieht man in
der Norne Urd eine alte Muttergottheit, so vereinigt Yggdrasil all diese
grundlegenden Merkmale in sich. Unterschiedlich ist im Übrigen in den
verschiedenen schamanistischen Kulturen die Baumart des Weltenbaums.

Schamanen
nutzen den Weltenbaum in ihrer Arbeit zum Aufsteigen und Absteigen, um
in die anderen Welten zu gelangen (zu reisen), damit sie dort
Angelegenheiten der Menschen besorgen können. An einer Entsprechung des
Weltenbaums werden Schamanen zum Teil auch initiiert. Odins Selbstopfer
(Martyrium) an Yggdrasil, um an das geheime Wissen (der Runen) in der
Tiefe zu gelangen, kann durchaus als schamanistischer Initiationsritus
aufgefasst werden.

Von der Eibe Yggdrasil

In
der Forschung wird vielfach davon ausgegangen, dass der westnordische
Weltenbaum in früherer Zeit ursprünglich keine Esche, sondern eine Eibe
(Taxus sp.) war. Diese Meinung stützt sich vor Allem auf die Schilderung
Adams von Bremen aus dem 11. Jahrhundert über den heiligen Baum, der im
Tempelbezirk von Uppsala in Schweden stand:


„Nahe bei
diesem Tempel steht ein sehr großer Baum, der seine Zweige weithin
ausbreitet und im Winter, wie im Sommer immer grün ist. Welcher Art
derselbe ist, weiß niemand. Dort ist auch eine Quelle [...]“

– Adam von Bremen: Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum, IV 26, Scholion 134 (138)

Die
fast deckungsgleiche Beschreibung des mythischen Weltenbaums in der
Lieder-Edda legt nahe, dass der heilige Baum zu Uppsala den mythischen
Weltenbaum verkörperte. So heißt es über Yggdrasil in der Lieder-Edda:


„Eine Esche weiß ich stehen,
sie heißt Yggdrasil, ein hoher Baum […]
Immergrün steht sie über dem Brunnen der Urd.“

– Völuspá, Vers 19

Über den Baum Mimameid, den man mit Yggdrasil gleichsetzt, wird gesagt:


„Niemand weiß, aus welchen Wurzeln er wächst.“

– Fjölsvinnsmál, Vers 20

Alle
Merkmale beider Beschreibungen stimmen überein, bis auf eins. Eine
physische Esche (Fraxinus excelsior) ist nicht immergrün. Die einzige
heimische immergrüne Baumart, die in diesem Landstrich Schwedens noch
wachsen konnte, war die Eibe – ein Nadelbaum. Dass der mythische
Weltenbaum ein Nadelbaum war, dafür spricht unter anderem auch die
zweimalige Verwendung des Wörtchens barr in der Edda:


„Vier Hirsche dringen ins Geäst [Yggdrasils] und beißen die Blätter [barr] ab.“

– Snorri Sturluson: Prosa-Edda, Gylfaginning 17


„Wie heißt der Baum [barr], der die Zweige breitet über alle Länder?.“

– Fjölsvinnsmál, Vers 19

Das
liegt daran, weil man altnordisch barr zwar mit Baum oder Blatt
übersetzen kann, aber genauso gut auch mit Nadelbaum oder Nadel.

Die
Verwandlung von Eibe zu Esche erklärt man sich zum Beispiel dadurch,
dass beide Bäume auf Island, wo die Eddatexte abgefasst wurden, nicht
wuchsen und die Baumarten in Unkenntnis verwechselt wurden. Die
Nordgrenze des Verbreitungsgebiets beider Bäume in Europa ist
Südskandinavien.

Es gibt aber auch Argumente, die gegen eine
Eibe Yggdrasil sprechen. Die Schilderung des heiligen Baums in Uppsala,
die Adam von Bremen aus zweiter oder dritter Hand hatte, kann
mythologisch beeinflusst gewesen sein. Darauf deutet die fast
deckungsgleiche Beschreibung zwischen Kultbaum und mythischem Baum hin,
insbesondere die Bemerkung Adams von Bremen, dass niemand wisse, welcher
Art der Baum sei. Auch wenn der heilige Baum in Uppsala ein Nadelbaum
gewesen wäre, so wäre damit noch nicht gesagt, dass man sich auch
Yggdrasil als Nadelbaum vorstellte. Denn schließlich kann jede Baumart
den mythischen Weltenbaum vertreten.

Rezeption in der heutigen Zeit

Die
schwedische Symphonic-Metal-Band Therion veröffentlichte 2001 ein
Konzeptalbum, auf dem jeder der neun Welten, die man dem Weltenbaum
Yggdrasil zuordnet, jeweils ein Lied gewidmet ist.



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